Die Berliner Akademie der Künste setzt ihre Kooperation mit dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum nach über 20 Jahren bis auf Weiteres aus. Dies teilt die AdK in einem Offenen Brief an Bürgermeister Frank-Rudi Schwochow (BVB/Freie Wähler) mit.
Die AdK begründet den Schritt damit, „dass das Museum und die Sammlung ohne qualifizierte und wissenschaftliche Leitung nicht mit demselben Anspruch“ fortgeführt werden könnten und dass das Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm mit überregionalen Künstlerinnen und Autoren blockiert werde.
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Hintergrund ist die Leitungsübernahme des Kurt Tucholsky Literaturmuseums im Januar 2025 durch Ellen Krukenberg, Amtsleitung für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung. Zuvor war das Museum von dem Germanisten Peter Böthig geleitet worden. Die AdK fordert den Bürgermeister auf, „die Verhandlungen mit den Stadtverordneten Rheinsbergs und dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin über eine wissenschaftliche Leitung des Museums erneut aufzunehmen.“
Die letzte Ausstellung im Kurt Tucholsky Literaturmuseum mit einem Mitglied der Akademie der Künste war „Bridget Riley: Circles and Discs“, die am 14. Juli 2024 endete. Die Akademie der Künste habe sich konstant gegen die seit Oktober 2023 gefällten Personalentscheidungen in Rheinsberg ausgesprochen, insbesondere im Hinblick auf die Leitung in Personalunion mit dem Amt für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung.
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Eine Einigung zwischen Stadt, Landkreis und Land sei „von großer Bedeutung für Rheinsberg, für den Erhalt und das Wirken des Werkes von Kurt Tucholsky in nachfolgende Generationen hinein, für alle ehemaligen und zukünftigen Stadtschreiber*innen, für die Kulturlandschaft Brandenburg und für die Ausstellungen in der Galerie für zeitgenössische Kunst.“