München macht eine zweite Welle für Surfer.

Die Eisbachwelle an der Prinzregentenstraße neben dem Haus der Kunst ist eine Weltberühmtheit, Touristenattraktion – und ein ganz offiziell zugelassener Hotspot für Surfer.

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650 Meter nördlich, ebenfalls im Eisbach, rauscht das Wasser über eine zweite Welle. Sie trägt den schönen Namen Dianabadschwelle. Auch auf ihr reiten seit Jahren Surfer. Nur: Erlaubt ist das nicht. Die Parkordnung des Englischen Gartens verbietet die Nutzung.

Jetzt wollen die Stadt und der Freistaat das Schwarz-Surfen beenden und die Welle offiziell zulassen. Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (67, SPD) haben sich am Mittwoch im Englischen Garten auf das Verfahren geeinigt.

Stadt und Land werden Grundstücke tauschen. München übernimmt die Organisation und Kontrolle der Welle. Die Stadt will auch für die Sicherheit garantieren.

Söder: „Bayern ist das Kalifornien Deutschlands und Surfen passt zu unserem Bavarian Way of Life. Mit dem weiteren Surf-Spot an der Dianabadschwelle erfüllen Stadt und Staat einen langen Wunsch der Community.“

Wellenreiten bald erlaubt: Ministerpräsident Markus Söder (CSU, 2.v.r.) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD, 3.v.r.) mit Surfern an der Dianabadschwelle im Englischen Garten

Wellenreiten bald erlaubt: Ministerpräsident Markus Söder (CSU, 2.v.r.) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD, 3.v.r.) mit Surfern an der Dianabadschwelle im Englischen Garten

Foto: Michel Faulhaber/dpa

Es muss allerdings noch einiges von der Stadt geregelt werden. Die Anwohner an der Himmelreichstraße, die gleich neben der Welle liegt, sind seit Jahren genervt von Lärm und Unruhe, die viele Surfer machen. Vor allem nächtliche Beleuchtung der Stelle hat Ärger verursacht. Zuletzt wurde ein Sperrzaun direkt neben Eisbach gestellt, sodass Surfer nur noch unter größter Mühe auf die Welle gelangen konnten.

Nacht-Lärm verursachte Ärger

Oberbürgermeister Reiter verspricht, dass der Zaun wegkommt. Er verlangt aber auch Absprachen mit den Surfern, dass zu große Störungen der Umgebung unterbleiben. Die Sicherheit auf der Welle müsse ebenfalls geregelt werden.

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In der Eisbachwelle an der Prinzregentenstraße ertrank im April eine 33-jährige Frau. Das Halteseil ihres Bretts hatte sich in einem Hindernis unter Wasser verfangen. Sie konnte sich nicht mehr aus dem reißenden Wasser befreien.

Ende Juni gab die Stadt die Welle nach wochenlanger Sperrung wieder frei. Surfer sind jetzt verpflichtet, selbst öffnende Leinen an den Brettern zu verwenden. Die nächtliche Nutzung ist auf die Zeit bis 22 Uhr beschränkt.