Jetzt ist Schluss!

Hermann Gerland, der „Tiger“ unter Deutschlands Fußballtrainern, zieht mit 71 Jahren einen Schlussstrich unter seine einzigartige Laufbahn. Nach vier Jahren als Co-Trainer der U21-Nationalmannschaft verabschiedet sich der Bochumer auf eigenen Wunsch in den Ruhestand.

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Der Kult-Coach verabschiedet sich in einer Mitteilung des DFB mit emotionalen Abschiedsworten: „Ich habe früher als Spieler alles gegeben, aber ich war zu schlecht, um für Deutschland zu spielen – Und jetzt dazustehen und die Nationalhymne zu singen, das war für mich ein Traum. Es hat mir großen Spaß gemacht. Die Jungs waren super.“

Für Di Salvo hat er nur warme Worte: „Toni ist für mich auf dem besten Weg, ein Toptrainer zu werden – und ich habe mit einigen der erfolgreichsten Trainer zusammengearbeitet.“

DFB-Chef Rettig lobt die Trainer-Ikone: „Hermann Gerland ist eine Legende im deutschen Fußball, und wir sind sehr stolz, dass wir in den vergangenen vier Jahren auf seine Fachkenntnis und Persönlichkeit beim DFB zurückgreifen konnten. Hermann hat den jungen Spielern im Bereich der U 21 in dieser Zeit enorm viel von seiner Erfahrung mitgegeben, auf dem Platz, aber mit seiner Geradlinigkeit und Ehrlichkeit auch neben dem Platz.“

Für Cheftrainer Antonio Di Salvo war Gerland ein echter Glücksgriff: „Zum Beginn meiner Cheftrainer-Tätigkeit Hermann an meiner Seite zu haben, war ein Geschenk, für das ich sehr dankbar bin. Seine Art, die aus viel mehr als dem ‚harten Tiger‘ besteht, kennenzulernen und davon profitieren zu dürfen, war für mich sehr wichtig. Die Zusammenarbeit hat mir immer unfassbar viel Spaß gemacht.“

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Gerland stand Di Salvo bei 37 Spielen zur Seite, davon wurden 25 gewonnen. Höhepunkt: Die Vize-Europameisterschaft 2025 in der Slowakei. Das Endspiel gegen England ging nach dramatischer Verlängerung 2:3 verloren – der ganz große Titel blieb ihm also verwehrt. „Aber das war alles trotzdem großartig“, so Gerland selbst.

Gerland, der aus dem Ruhrgebiet stammt, prägte vor allem den FC Bayern über Jahrzehnte. Ob als Chef der Amateure oder als Co-Trainer unter Jupp Heynckes, Pep Guardiola, Carlo Ancelotti oder Hansi Flick – der Mann mit dem rauen Charme formte Weltklassespieler wie Lahm, Schweinsteiger oder Hummels. Mit Flick gewann er 2020 das Sextuple – alle sechs Titel in einer Saison.

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Quelle: Sportschau09.07.2025

Jetzt will er mehr Zeit für seine Familie. „Ich freue mich, jetzt mehr Zeit für meine Frau und meine Enkelkinder zu haben, die sollen von ihrem Opa noch was haben. Und ganz sicher werde ich dem Fußball verbunden bleiben. In diesem Sinne: Glück auf!“