Im russischen Staatsfernsehen wird – wie auch schon in den vergangenen Jahren – über Atomschläge gegen Deutschland fabuliert. Darüber nachdenken tut wenig überraschend Wladimir Solowjow, der 2013 noch zusammen mit dem damaligen Moderator und Schauspieler Wolodymyr Selenskyj im russischen TV feierte, sich später aber zu Putins Ober-Propagandist entwickelte. Solowjow fällt immer wieder mit völlig verrohten Bemerkungen auf. Russische Soldaten würden wieder in Berlin einmarschieren, sagt er kürzlich in einer Gesprächsrunde im Fernsehen – aber erst, wenn sich die Strahlungswerte wieder auf einem normalen Niveau befinden würden. Dann werde man in Berlin eine Garnison errichten und die Stadt nie wieder verlassen. Bundeskanzler Merz wird von Solowjow „Nazi-Abschaum“ genannt.

+++ 21:14 Moskau wirft Merz Beteiligungswunsch an Krieg vor +++
Das russische Außenministerium wirft der Bundesregierung vor, sich an militärischen Angriffen der Ukraine weit hinter den Grenzen Russlands beteiligen zu wollen. „Hinter diesem ganzen verbalen Schleier verbirgt sich schlecht der getarnte Wunsch der Regierung Merz, auch an Schlägen tief im Inneren unseres Landes teilzunehmen“, behauptet Sprecherin Maria Sacharowa der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Sie bezieht sich demnach auf Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zu Taurus-Marschflugkörpern für die Ukraine. Darüber, dass dies den unverzeihlichen Eintritt Deutschlands in einen Konflikt mit Russland bedeuten werde, denke Berlin nicht nach – sollte es aber, meint die als Hardlinerin bekannte Sacharowa. Moskau versucht seit Jahren bei Waffenlieferungen Angst im Westen vor einer Kriegsbeteiligung zu säen. Die Lieferung des Taurus wäre laut Experten jedoch keine Kriegsbeteiligung Deutschlands. Die Marschflugkörper können von den Ukrainern selbst bedient werden, es müssten dafür keine deutschen Soldaten in die Ukraine.

+++ 20:33 Ukraine zeigt Horror-Bilder von russischen Drohnenangriffen auf Privatautos mit mehreren Toten +++
Bei russischen Angriffen in der ostukrainischen Region Donezk sind laut Behörden acht Zivilisten getötet worden. Bei Drohnenangriffen auf Privatautos in dem Ort Rodynske wurden fünf Menschen getötet, wie die Staatsanwaltschaft in Donezk mitteilt. Drei weitere Zivilisten wurden demnach bei einem wenige Minuten darauf erfolgten Bombenangriff auf das Dorf Kostjantyniwka getötet. Russische Truppen bewegen sich auf den zwischen Kramatorsk und der Stadt Donezk gelegenen Ort zu.

+++ 20:02 Pistorius will „jeden Zentimeter des Nato-Territoriums verteidigen“ +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius sichert den Nato-Verbündeten beim weiteren Aufbau der Verteidigungsfähigkeit die Führungsrolle Deutschlands zu. „Damit unsere Allianz erfolgreich bleibt, müssen wir Europäer mehr Verantwortung übernehmen“, sagt der SPD-Politiker in Berlin bei einem Festakt, bei dem der Beitritt Deutschlands zur Nato vor 70 Jahren gefeiert wird. Und: „Deutschland wird dabei vorangehen.“ Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe die Frage nach der Relevanz der Nato endgültig verstummen lassen. Bündnisverteidigung stehe wieder im Vordergrund. „Und gemeinsam werden wir jeden Zentimeter des Nato-Territoriums verteidigen, wenn es sein muss“, sagt Pistorius.

+++ 19:22 Patriot-Flugabwehrraketen: „Beispiellose Nachfrage“ – US-Rüstungskonzern will Produktion massiv steigern +++
Patriot-Flugabwehrsysteme und die dazugehörigen Raketen sind derzeit ein großes Thema. Niemand möchte der Ukraine aus Sorge um die eigene Sicherheit ganze Einheiten abgeben, in den USA sollen laut einem Bericht des „Guardian“ die Flugabwehrraketen knapp sein. Das Bundesverteidigungsministerium will sich auf Nachfrage von ntv.de aus Geheimhaltungsgründen nicht zum Bestand der deutschen Patriot-Flugabwehrraketen äußern. Vor allem zwei moderne Flugabwehraketen sind für Patriot und den Kampf gegen ballistische Raketen wichtig: PAC-2 GEM-T und PAC-3. Erstere wird vom US-Rüstungskonzern Raytheon produziert. Dieser teilt auf Nachfrage von ntv.de mit, die monatliche Produktion von PAC2 GEM-T-Abfangraketen bis 2028 um 150 Prozent steigern zu wollen. Anfang 2024 soll die Produktion laut Berichten bei 240 Raketen pro Jahr gelegen haben. „Raytheon stockt sein Personal in der Raketenendmontage auf und baut mit internationalen Partnern Zweit- und Drittlieferanten auf, um die Produktion von GEM-T-Raketen zu maximieren.“ Es gebe eine „beispiellose Nachfrage“, sagt Europasprecher Hervé Tilloy. In den vergangenen Jahren haben viele Staaten Patriot-Flugabwehrsysteme und -Abfangraketen bestellt.

+++ 18:41 Putin soll überzeugt sein, dass die Verteidigung der Ukraine bald zusammenbricht +++
Die „New York Times“ berichtet unter Berufung auf Analysten und Kreml-nahe Quellen, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine mit neuer Intensität vorantreibe und die Möglichkeit neuen Drucks aus den USA bereits einkalkuliert habe. Putin sei davon überzeugt, dass Russlands Überlegenheit auf dem Schlachtfeld zunehme und dass die ukrainische Verteidigung in den kommenden Monaten zusammenbrechen könnte, sollen zwei anonyme Quellen berichtet haben. Russland gibt sich immer wieder von seiner Überlegenheit überzeugt, auf dem Schlachtfeld gelingen jedoch nur minimale Gebietsgewinne unter enormen Verlusten. In den Reihen der ukrainischen Armee befinden sich nach wie vor Hunderttausende Soldaten. Viele Experten sehen keine Anzeichen für einen baldigen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung.

+++ 18:13 Selenskyj trifft US-Sondergesandten Kellogg in Rom +++
Laut Ukrinform und anderen ukrainischen Medien trifft der ukrainische Präsident Selenskyj gerade den US-Sondergesandten Keith Kellog in Rom. Wahrscheinlich dürfte es bei dem Zusammenkommen um Themen wie Flugabwehr und andere Waffenlieferungen gehen.

+++ 17:39 Merz: Werde auf Ukraine-Konferenz Vorschlag für Luftverteidigung machen +++
Bundeskanzler Friedrich Merz will auf der Ukraine-Konferenz in Rom Angebote machen, wie die Luftverteidigung der Ukraine gestärkt werden kann. Man werde dies im Rahmen einer Videokonferenz besprechen, sagt der Kanzler zu einem geplanten Gespräch im Kreis der sogenannten Koalition der Willigen für die Ukraine. Er bezeichnet es als gutes Signal, dass die USA die Ukraine doch militärisch weiter unterstützen wollen.

+++ 17:14 Papst bietet Selenskyj Friedensvermittlung im Vatikan an +++
Papst Leo XIV. bekräftigt bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Bereitschaft, Vertreter Russlands und der Ukraine zu Verhandlungen im Vatikan zu empfangen. Beide hätten über die dringende Notwendigkeit eines gerechten und dauerhaften Friedens gesprochen, teilt der Vatikan mit. Selenskyj bedankt sich für die Hilfe des Heiligen Stuhls. „Natürlich wünschen wir uns, dass dieser Krieg beendet wird“, sagt er in einem Video des offiziellen Nachrichtenportals „Vatican News“ auf X. Man setze sehr darauf, dass der Vatikan und der Papst mit der Bereitstellung eines Ortes für ein hochrangiges Treffen helfen könnten. Russland hat bei vergangenen Gesprächen mit der Ukraine in Istanbul allerdings keinen Friedenswillen erkennen lassen.

Wolodymyr Selenskyj mit Papst Leo XIV (beide in der MItte).

Wolodymyr Selenskyj mit Papst Leo XIV (beide in der MItte).

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

+++ 16:28 Militärexperte warnt vor neuer Fluchtwelle nach Deutschland +++
Der Militärexperte Nico Lange fordert in einem Beitrag auf X mehr Flugabwehr für die Ukraine. „Wir Europäer müssen und können mehr tun, um die Luftverteidigung der Ukraine zu verbessern. Sonst kommt mindestens eine neue Fluchtwelle auf uns zu.“ Es sei möglich, Raketen über der Westukraine abzuwehren, schreibt Lange. „Mehr und bessere Drohnenabwehr auch.“ In der Vergangenheit haben westliche Länder zurückhaltend reagiert, wenn es um den Einsatz ihrer Flugabwehrsysteme zur Bekämpfung von Drohnen und Raketen, die von Russland eingesetzt werden, ging. Dies könnte als direkte Kriegsbeteiligung angesehen werden, hieß es.

+++ 16:02 Russland will Dorf eingenommen haben und berichtet von Angriffen auf Militärflugplätze +++
Russland setzt seinen langsamen Vormarsch in der ostukrainischen Region Donezk angeblich fort. Das Verteidigungsministerium meldet die Einnahme des Dorfes Tolstoi. Zudem teilt das Ministerium mit, dass während der nächtlichen Angriffe auf die Ukraine Militärflugplätze getroffen worden seien.

+++ 15:37 Rekordangriff auf Ukraine mit 728 Drohnen: Großteil sollen Täuschungsdrohnen gewesen sein +++
In der vergangenen Nacht hat der schwerste Luftangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn stattgefunden. 728 von der Ukraine gemeldete Drohnen sind ein neuer Rekord. Allerdings soll ein beträchtlicher Teil davon Täuschungsdrohnen gewesen sein. Diese helfen dabei, die Flugabwehr zu überlasten und zu irritieren und sind nicht darauf ausgelegt, größere Sprengsätze mit sich zu tragen. Der Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung für Desinformation, Andrij Kowalenko, schreibt auf Telegram, die meisten Drohnen bei der vergangenen nächtlichen Attacke seien Täuschungsdrohnen gewesen. „Es waren weniger Shahed/Geran zu sehen.“ Der Anteil an Täuschungsdrohnen bei russischen Angriffen betrage in der Regel mehr als 50 Prozent, so Kowalenko.

+++ 15:09 Menschenrechtsgericht macht Russland für MH17-Abschuss verantwortlich +++
Elf Jahre nach dem Abschuss einer Malaysia-Airlines-Maschine über der Ukraine hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Russland dafür verantwortlich gemacht. „Die Beweise legen nahe, dass die Rakete absichtlich auf Flug MH17 abgefeuert wurde, wahrscheinlich in der irrigen Annahme, es handle sich um ein Militärflugzeug“, heißt es in dem Urteil. Das Töten der Zivilisten an Bord sei kein „rechtmäßiger Kriegsakt“ gewesen, sondern verletze das Menschenrecht auf Leben. Russland habe sich zudem geweigert, die Umstände des Abschusses zu ermitteln und habe diffuse und falsche Informationen verbreitet, heißt es weiter. Da Russland auch das Absichern der Absturzstelle behindert habe, hätten die Leichen erst nach acht Monaten geborgen werden können. Die Angehörigen der Toten hätten deswegen „tiefes Leid und eine enorme seelische Belastung“ erlitten, betonen die Richter.

+++ 14:39 EU-Staaten sollen für Kriegsfall kritische Rohstoffe hamstern +++
Angesichts wachsender militärischer und geopolitischer Bedrohungen will die EU-Kommission die Mitgliedstaaten zum Aufbau strategischer Vorräte bewegen. In einem neuen Strategiepapier schlägt die Brüsseler Behörde vor, künftig nicht nur Lebensmittel und medizinische Güter, sondern auch kritische Rohstoffe, Ersatzteile für die Infrastruktur oder etwa Nuklearbrennstoff zu lagern. Die Kommission sieht Europa in einem „zunehmend komplexen und sich verschlechternden Risikoumfeld“, das geprägt sei von geopolitischen Spannungen, Cyberangriffen und dem Klimawandel. Auch auf bewaffnete Konflikte und direkte Angriffe auf Mitgliedsstaaten müsse sich die EU vorbereiten.

+++ 14:17 Wer gibt der Ukraine Patriot-Flugabwehr? Merz will „Verabredungen“ und spricht von Engpässen +++
Wer gibt der Ukraine ein oder mehrere Patriot-Systeme und die nötigen Flugabwehrraketen? Das ewige Hickhack hat zuletzt wieder Fahrt aufgenommen. Deutschland erwägt den Kauf von Patriot in den USA für die Ukraine, die Vereinigten Staaten wollen laut einem Bericht von Axios anscheinend lieber, dass Deutschland selbst eines seiner Systeme abgibt, was die USA und Partner finanzieren würden. Auch von Bundeskanzler Merz gibt es heute keine eindeutige Ansage. Im Bundestag teilt er mit, er wolle mit der US-Regierung über „Verabredungen“ sprechen, um die Ukraine mit weiteren Luftabwehrsystemen zu unterstützen. „Unsere Hilfe für die Ukraine wird weder an finanziellen Möglichkeiten scheitern noch an personeller Unterstützung“, so Merz. „Das einzige, wo wir zurzeit wirklich einen Engpass haben, ist die Produktion von militärischem Gerät, von Waffen und von Munition.“ Deutschland habe bereits drei seiner 12 Patriot-Luftabwehreinheiten an die Ukraine abgegeben, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums ntv.de auf Anfrage. „Darüber hinaus befinden wir uns mit unseren US-amerikanischen Partnern in einem engen und ständigen Austausch zur Unterstützung für die Ukraine.“ Möglicherweise sind es letztlich dann doch die Amerikaner, die ein zusätzliches System an Kiew geben:

+++ 13:56 Vatikan: Papst Leo empfängt Selenskyj +++
Papst Leo empfängt dem Vatikan zufolge noch heute den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Es handelt sich um die zweite persönliche Begegnung der beiden, seit Leo am 8. Mai zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt wurde. Selenskyj hält sich in Italien auf, um am 10. und 11. Juli an einer internationalen Hilfskonferenz für die Ukraine teilzunehmen. Der ukrainische Präsident wird voraussichtlich zu dem Treffen nach Castel Gandolfo reisen, einem kleinen italienischen Bergdorf etwa eine Autostunde von Rom entfernt, wo Leo zwei Wochen Urlaub macht.

+++ 13:25 Luftwaffen-Inspekteur: Ukraine-Krieg ist „keine Blaupause“ +++
Der neue Inspekteur der Luftwaffe, Holger Neumann, will Tempo beim weiteren Aufbau der militärischen Fähigkeiten. Dabei zieht er auch Schlüsse aus dem Verlauf der israelischen Luftangriffe gegen iranische Atomanlagen und Militärstellungen. „Die Ukraine ist aus Sicht der Luftstreitkräfte keine Blaupause“, sagt der Generalleutnant. Dort sei der Einsatz von „kleinsten Kleindrohnen“ ein wichtiger taktischer und operationeller Faktor, der aber nichts an der Bedeutung von Luftstreitkräften ändere. „Da erinnere ich eher an die Operation, die wir gesehen haben im Bereich Israel und Iran. Das ist eher die Art und Weise, wie die Nato Luftmacht ausüben würde: Weit in der Tiefe des Gegners entscheidende Schläge ausführen und eben diese Luftlage kontrollieren“, sagt Neumann.

+++ 12:58 Zwei Länder wollen Ukraine Antipersonenminen liefern +++
Litauen und Finnland beabsichtigen, im nächsten Jahr mit der Produktion von Antipersonenminen für den eigenen Bedarf sowie für die Ukraine aufgrund der militärischen Bedrohung durch Russland zu beginnen. Die beiden an Russland angrenzenden Länder Finnland und Litauen haben ihre Absicht bekundet, aus dem Ottawa-Übereinkommen, das den Einsatz solcher Minen verbietet, auszutreten. Wie Minister der beiden Länder berichten, kann die Produktion nach Abschluss eines sechsmonatigen Austrittsverfahrens beginnen.

+++ 12:40 Zwei Chinesen in Ukraine wegen Spionageverdachts festgenommen +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben zwei chinesische Staatsbürger festgenommen, die verdächtigt werden, Daten über die Produktion ukrainischer Neptun-Raketen gesammelt zu haben. Der SBU erklärt, er habe einen 24-jährigen ehemaligen Studenten in Kiew festgenommen, nachdem ihm der Dienst Dokumente übergeben hatte. Später wurde auch sein Vater festgenommen, der dem SBU zufolge die Dokumente an chinesische Geheimdienste weitergeben wollte.

+++ 12:11 Kreml antwortet auf Trumps kritische Äußerungen +++
Der Kreml zeigt sich unbeeindruckt von den kritischen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Wir sind da ziemlich gelassen“, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Trump sei für seinen „harschen rhetorischen Stil“ bekannt. Russland wolle den Dialog mit Washington fortsetzen, betont Peskow. Trump hatte sich am Dienstag ungewöhnlich kritisch über Putin geäußert. „Wir bekommen von Putin eine Menge Mist erzählt“, sagte er zu Reportern während einer Kabinettsitzung im Weißen Haus.

+++ 11:36 Hightech-Prestigeprojekt: Russische Riesen-Kampfdrohne Altius-U crasht in Wohngebiet +++
Im Südwesten Russlands stürzt eine Drohne der russischen Armee ab. Offenbar fällt das Navigationssystem aus, als das Hightech-Fluggerät über ein Wohngebiet fliegt. Der Hersteller meldet „externe elektronische Kriegsführungssysteme“ als Grund dafür.

+++ 10:49 CNN: Trump drohte Putin vor Ukraine-Invasion mit Vergeltungsangriff auf Moskau +++
Donald Trump soll vergangenes Jahr bei einer Spender-Versammlung erzählt haben, dass er einmal versucht habe, den russischen Präsidenten Wladimir Putin von einem Angriff auf die Ukraine abzuhalten, indem er damit drohte, als Vergeltung „die Scheiße aus Moskau herauszubomben“. Das berichtet CNN, die laut Bericht eine Tonaufnahme der Aussage vorliegen haben. „Zu Putin habe ich gesagt: ‚Wenn ihr in die Ukraine einmarschiert, werde ich Moskau bombardieren, bis zum Umfallen. Ich sage Ihnen, dass ich keine andere Wahl habe“, sagt Trump demnach. „Und dann sagt [Putin]: ‚Ich glaube Ihnen nicht.‘ Aber er glaubte mir 100 %.“ Später behauptet Trump, er habe dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping eine ähnliche Warnung vor einer möglichen Invasion Taiwans übermittelt und ihm gesagt, dass die USA Peking daraufhin bombardieren würden.

+++ 10:23 Russland: 83 ukrainische Drohnen über neun Regionen zerstört +++
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht über neun Regionen des Landes 86 Drohnen zerstört. Davon seien 23 über der Region Kursk unschädlich gemacht worden, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. In derselben Nacht hat Russland die Ukraine nach deren Angaben mit 728 Drohnen und 13 Raketen angegriffen (siehe Eintrag von 8.46 Uhr). Der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexander Chinschtein, teilt zudem auf Telegram mit, dass bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die Stadt Kursk drei Menschen getötet worden seien. Unter den Todesopfern sei auch ein Mitglied der russischen Nationalgarde, das nach ersten Berichten über den Angriff zu Hilfe geeilt sei, sagt Chinschtein. Sieben Personen seien verletzt worden, darunter ein fünf Jahre altes Kind. Von der Ukraine gibt es zunächst keine Stellungnahme. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, zivile Ziele ins Visier zu nehmen, und weisen dies jeweils zurück. In dem Krieg sind bereits Tausende Zivilisten getötet worden, der weit überwiegende Teil in der Ukraine. Russland war vor mehr als drei Jahren in das Nachbarland einmarschiert.

+++ 09:48 Merz: Mittel der Diplomatie sind ausgeschöpft +++
Bundeskanzler Friedrich Merz hat der Ukraine weitere Hilfe Deutschlands zugesagt. „Die Mittel der Diplomatie sind ausgeschöpft“, sagt er in der Haushaltsdebatte des Bundestages. Er kritisiert, dass Russland in der Nacht die schwersten Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine geflogen habe.

+++ 09:12 Selenskyj fordert nach größtem Drohnenangriff mehr Sanktionen +++
Der nächtliche Drohnenangriff auf die Ukraine war nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj der bisher größte im gesamten Krieg. Selenskyj nimmt die Attacke zum Anlass, um erneut eine härtere Gangart der Verbündeten gegenüber der Regierung in Moskau zu fordern. Er verlangt „schmerzhafte“ Sanktionen und weitere Strafmaßnahmen gegen den russischen Rohölhandel. Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht mit 728 Drohnen und 13 Raketen angegriffen. In den vergangenen Wochen hat die Zahl der von Russland eingesetzten Geschosse immer mehr zugenommen.

+++ 08:46 Russland fliegt größten Luftangriff seit Kriegsbeginn +++
Russland hat die Ukraine in der Nacht Medienberichten zufolge erneut mit Hunderten Raketen und Drohnen überzogen. Auch Regionen im Westen des Landes, Hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt, wurden anvisiert, wie etwa „Kyiv Independent“ schreibt. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland in der Nacht 728 Kampfdrohnen, sechs der berüchtigten Hyperschallraketen des Typs Kinschal sowie sieben Marschflugkörper ein. 296 der Drohnen und die Marschflugkörper seien abgeschossen worden, 415 Drohnen seien durch elektronische Luftabwehr vom Kurs abgebracht worden, teilt die Luftwaffe am Morgen auf Telegram mit. Demnach handelt es sich um den größten russischen Luftangriff auf die Ukraine seit Kriegsbeginn im Februar 2022.

+++ 08:32 Ukraine: Über 1000 russische Soldaten eliminiert +++
Russland hat nach nicht überprüfbaren Angaben des ukrainischen Generalstabs seit Beginn seines Angriffskrieges mittlerweile 1.029.660 Soldaten verloren. Sie wurden getötet oder verletzt, wie aus Informationen der Militärführung in Kiew hervorgeht. Innerhalb von 24 Stunden sind demnach weitere 1.050 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Vor rund drei Wochen war die für Kiew wichtige Millionenmarke überschritten worden.

+++ 07:55 Experten beobachten ukrainische Vorstöße in Sumy +++
Wie das Institute for the Study of War (ISW) berichtet, sind ukrainische Streitkräfte vor kurzem bei einer Reihe von Gegenangriffen in den Norden von Sumy vorgedrungen. Aus geografischen Aufnahmen geht demnach hervor, dass die Streitkräfte kürzlich in den Norden und Nordosten von Kindratiwka (nördlich der Stadt Sumy) vorgedrungen sind. Ein ukrainischer Militärbeobachter berichtet laut ISW, dass die ukrainischen Streitkräfte zwischen Kindratiwka und Kostyantyniwka (nördlich von Kindratiwka) sowie östlich von Oleksiwka (östlich von Kindratiwka) vorgedrungen sind und in Nowomykolaiwka (nordöstlich von Oleksiwka) eingedrungen sind.

+++ 07:17 CNN: Weißes Haus erfuhr aus der Presse von Hegseths Ukraine-Waffenstopp +++
Vergangene Woche hieß es noch, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen – darunter auch Flugabwehrraketen – gestoppt habe. Der Sender CNN berichtet nun unter Berufung auf fünf mit der Angelegenheit vertrauten Personen, Verteidigungsminister Pete Hegseth habe das Weiße Haus nicht informiert, bevor er vergangene Woche die Unterbrechung der Waffenlieferungen an die Ukraine genehmigt habe. Die Unterbrechung, die erst nach dem Auftauchen von Medienberichten bekannt wurde, überraschte demnach Spitzenbeamte in Washington und Kiew gleichermaßen und zwang die Trump-Administration zu einer öffentlichen und internen Reaktion.

+++ 06:45 EU will mit massivem Milliardenpaket die Trump-Lücke füllen +++
Die Europäische Union erwägt die Einrichtung eines Fonds für die Ukraine in Höhe von 100 Milliarden Euro im nächsten siebenjährigen EU-Haushalt, wie Bloomberg. Mehrere Quellen, die mit dem Vorschlag vertraut sind, berichten demnach, dass die vorgeschlagene Finanzierung ab 2028 ausgezahlt werden würde, um Kiew angesichts der schwindenden Unterstützung durch die USA zusätzliche Hilfe zukommen zu lassen. Der Vorschlag soll im Juli vorgestellt werden.

+++ 06:04 Polen: Alarmstart nach russischen Angriffen auf Ukraine +++
Nach Angaben des polnischen Militärs ist ein Alarmstart von Flugzeugen Polens und seiner Verbündeten ausgelöst worden. Dies geschehe, um die Sicherheit des polnischen Luftraums zu gewährleisten, teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte mit. In großen Teilen der an Polen grenzenden Westukraine war zuvor Luftalarm wegen russischer Angriffe ausgelöst worden.

+++ 04:24 Russland greift tief im Westen der Ukraine an +++
Das russische Militär nimmt bei seinen nächtlichen Luftangriffen mit Drohnen und ballistischen Raketen auch den Westen der Ukraine ins Visier. Die ukrainische Luftwaffe warnt vor Angriffen unter anderem in den Städten Chmelnyzkyj und Ternopil, auch aus dem nordwestlich gelegenen Lutsk werden am frühen Morgen Explosionen gemeldet. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtet von Angriffen im Zentrum der Hauptstadt. Mindestens eine Frau soll dabei verletzt worden sein.

+++ 02:25 Pentagon: USA werden Ukraine weiter unterstützen +++
Kiew kann nach Aussagen von Pentagon-Sprecherin Tammy Bruce weiterhin auf Unterstützung der USA zählen. Dass bestimmte Lieferungen ausgesetzt worden seien, hänge mit der geplanten Überprüfung aller militärischen Hilfsprorgamme zusammen. Es sei aber kein Kurswechsel, sagt Bruce auf Nachfrage bei einem Presse-Briefing. US-Präsident Trump sei demnach „entschlossen“, der Ukraine alles zur Verfügung zu stellen, was sie zur Verteidigung brauche.

+++ 23:45 Russland greift Ukraine massiv aus der Luft an – mindestens eine Kinschal-Rakete abgefeuert +++
Das russische Militär greift die Ukraine mit Kampfdrohnen und Raketen an. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe ist mindestens eine der schwer abfangbaren Hyperschallraketen des Typs Kinschal in Richtung des westukrainischen Gebiets Schytomyr abgefeuert worden. Militärbeobachtern zufolge könnte der Militärflughafen Oserne das Angriffsziel gewesen sein. In der Hauptstadt Kiew war der Schall einer vorbeifliegenden Rakete zu hören. Wegen der Raketengefahr und dutzender Kampfdrohnen wird für das gesamte Land Luftalarm ausgerufen.

+++ 23:23 Russische Behörden: Drei Tote nach ukrainischem Drohnenangriff +++
Russische Behörden melden mindestens drei Tote nach einem Drohnenangriff in der westrussischen Stadt Kursk. Weitere sechs Menschen seien verletzt worden, wie Gouverneur Alexander Chinschtein bei Telegram mitteilt. Er wirft der ukrainischen Armee einen Angriff auf einen Strand der Großstadt mit über 400.000 Einwohnern vor. Kursk liegt nur gut 90 Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt.

+++ 21:46 Ukraine: Haben im Juni 115 Angriffe mit Langstreckendrohnen durchgeführt +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben von Oberbefehlshaber Oleksandr Syrskyj im vergangenen Monat 115 Mal Langstreckendrohnen gegen russische Ziele eingesetzt. Das teilt Syrskyj auf Facebook mit. Er macht keine Angaben dazu, ob es sich ausschließlich um Angriffe auf Ziele in Russland oder auch um Ziele in den besetzten Gebieten in der Ukraine handelt. Die Ukraine greift seit längerer Zeit verstärkt kriegswichtige Produktionsstätten in Russland mit Langstreckendrohnen an.

+++ 21:04 Trubetskoy: „Trump ist von Putin enttäuscht“ +++
Trump gibt nach Verwirrung um einen angekündigten Waffenstopp für die Ukraine doch grünes Licht für neue Militärhilfen. Der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy sieht darin einen Beleg für die zunehmende Frustration des US-Präsidenten mit seinem russischen Amtskollegen.

+++ 20:18 Macron: Europa wird Ukraine niemals im Stich lassen +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagt in einer Rede vor dem britischen Parlament, Europa werde die Ukraine niemals im Stich lassen. Großbritannien und Frankreich würden zudem mit einer „Koalition der Willigen“ zusammenarbeiten. „Wir werden bis zur letzten Minute kämpfen, um einen Waffenstillstand zu erreichen, um Verhandlungen zu beginnen, um einen robusten und nachhaltigen Frieden aufzubauen. Denn es sind unsere Sicherheit und unsere gemeinsamen Werte, die in der Ukraine auf dem Spiel stehen.“

+++ 19:36 Selenskyj erwartet bald neue US-Waffen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet nach neuen Gesprächen mit US-Vertretern bald Waffenlieferungen aus den USA. „Das betrifft vor allem die Flugabwehr und ebenfalls alle anderen Elemente der Lieferungen aus Amerika“, sagt der Staatschef in seiner täglichen Videobotschaft. Er habe Verteidigungsminister Rustem Umjerow und dem Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj Anweisung gegeben, „alle Kontakte mit der amerikanischen Seite“ zu intensivieren. Aus Washington seien die nötigen Erklärungen und Entscheidungen für eine Aufhebung des Teilstopps von Rüstungslieferungen gekommen.

+++ 18:48 Trump: Prüfe weitere Sanktionen gegen Russland +++
US-Präsident Donald Trump erwägt nach eigenen Angaben weitere Sanktionen gegen Russland. Er sei nicht glücklich mit Präsident Wladimir Putin, sagt Trump bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus unter Verweis auf die Todesopfer im Krieg. Putin tische einem eine Menge Mist auf.

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