Stand: 09.07.2025 16:55 Uhr
Im Mittelpunkt der Tragikomödie „Vier Mütter für Edward“ steht ein Muttersöhnchen, das seine eigene Freiheit zurückstellt, um den Alltag seiner Mutter zu erleichtern. Der Film voller leiser Tragikomik und eindrucksvoller Charaktere läuft jetzt im Kino.
Für einen Moment ist Edward Brady der glücklichste Mensch der Welt. Sein neuer Roman über eine schwule erste Liebe wird von der Kritik gefeiert! Mit Mitte 30 steht er als Schriftsteller nun endlich vor dem internationalen Durchbruch. Doch die Lesereise in die USA kann er nicht antreten – wegen Mama. Sie ist 81, seit einem Schlaganfall auf seine Hilfe angewiesen und auf ihren Sprach-Computer, mit dem sie den Sohn auf Trab hält.
Edward versorgt die alte Dame mit einer Engelsgeduld. Nur leider ist das – neben dem Schreiben – sein einziger Lebensinhalt. Und für den USA-Trip kurzzeitig ein Zimmer für sie im Seniorenheim zu buchen, bringt er einfach nicht übers sanftmütige Herz. Sein Psychotherapeut ermutigt ihn, von nun an nur noch für sich selbst zu sorgen.
Ein unerwartetes Abenteuer beginnt
Bevor er damit anfangen kann, parken drei schwule Freunde kurzerhand noch ihre eigenen, pflegeintensiven Mütter bei ihm und entfliehen zur „Maspalomas Pride“ nach Gran Canaria. Womit sich der Titel „Vier Mütter für Edward“ erklärt und eine absurde Komödie beginnt. Denn die Damen bekriegen sich gegenseitig und stellen Ansprüche wie im Fünf-Sterne-Hotel, während für Edward nur noch ein Schlafplatz im Auto bleibt.
Der irische Regisseur Darren Thornton hat das Drehbuch mit seinem Bruder Colin geschrieben – als humor- und liebevolle Hommage an ihre eigene verstorbene Mutter, die auch nur noch mittels Computer kommunizieren konnte. Zu ihr gesellen sie drei alte Ladys mit höchst individuellen Schrullen. Schon zum Frühstück braucht jede ihre Extra-Wurst: Cornflakes die eine, Omelette die andere, Scones die dritte.
Eine Hommage voller leiser Tragikomik
Für laute Lacher ist der Grundton in „Vier Mütter für Edward“ zu verhalten. Über die Tragikomik irischer Art muss man eher leise schmunzeln. Die rührende Fürsorglichkeit Edwards bei gleichzeitiger Selbstvernachlässigung hat ja etwas Bedauerliches. Wieder und wieder schafft er es nicht, der Mutter seine Reisepläne zu beichten.
Die alten Damen aber wachsen bald zu einer Wahlfamilie zusammen, tauschen sich über die Unbill des Alters und das Coming Out ihrer Söhne aus. Und bemuttern Edward gleich vierfach. Für alle, die die irisch-melancholische Melodie einer Story lieben, ist „Vier Mütter für Edward“ eine gute Wahl.
Vier Mütter für Edward
- Genre:
- Drama
- Komödie
- Produktionsjahr:
- 2024
- Produktionsland:
- Irland
- Zusatzinfo:
- Mit James McArdle, Fionnula Flanagan, Paddy Glynn und anderen
- Regie:
- Darren Thornton
- Länge:
- 89 Minuten
- Altersempfehlung:
- ab 6 Jahren
- Kinostart:
- 17. Juli 2025