Die britische Regierung wird kein zonales System für Großhandelspreise im Energiesektor einführen, sondern stattdessen mehr Kontrolle über den Planungsprozess übernehmen, um festzulegen, wo Infrastruktur für saubere Energie gebaut wird.
Großbritannien, das zu den Ländern mit den weltweit höchsten Stromkosten zählt, steht vor der Herausforderung, neue Stromerzeugungskapazitäten in Form von Wind- oder Solarfarmen zu errichten und den Strom landesweit dorthin zu transportieren, wo er benötigt wird.
Die Regierung hatte erwogen, das Land in Zonen aufzuteilen, wobei der Preis auf Angebot und Nachfrage basieren sollte. Damit sollte Unternehmen ein Anreiz geboten werden, sich näher an erneuerbaren Energiequellen anzusiedeln, um so möglicherweise die Übertragungskosten zu senken.
Stattdessen wurden am Donnerstag Reformen angekündigt, mit denen der Bau neuer Energieprojekte im ganzen Land besser verteilt, Investoren mehr Planungssicherheit hinsichtlich Ort und Zeitpunkt des Baus gegeben und der Anschluss an das Stromnetz beschleunigt werden soll.
,,Unser Reformpaket wird Verbraucher schützen und Investitionen sichern, während wir unsere Mission für saubere Energie vorantreiben“, erklärte Energieminister Ed Miliband in einer Stellungnahme.
Die geplanten Änderungen, von denen das Ministerium sagt, sie würden die Energiekosten senken, sehen vor, dass die Regierung mehr Verantwortung für die Systemplanung übernimmt.
Im Rahmen der Initiative, ,,Großbritannien neu zu verkabeln und die veraltete Infrastruktur des Landes zu modernisieren“, soll zudem die Summe reduziert werden, die für sogenannte Constraint Payments – Entschädigungszahlungen an Stromerzeuger, wenn sie aufgrund von Netzengpässen ihre Leistung drosseln müssen – aufgewendet wird.
Der National Energy System Operator (NESO) schätzt, dass bis 2030 bis zu 4 Milliarden Pfund (5,4 Milliarden US-Dollar) an Constraint Payments vermieden werden könnten, sofern die Modernisierungen abgeschlossen werden, hieß es in der Mitteilung.
(1 US-Dollar = 0,7349 Pfund)