Das Riveufer, eine der beliebtesten Flaniermeilen Halles, wird zunehmend zum Sicherheitsrisiko. In den vergangenen Monaten kam es dort mehrfach zu Felsabbrüchen, insbesondere im Bereich unterhalb des Lehmannsfelsens / Heinrich-Heine-Park. Am Dienstagnachmittag ereignete sich ein weiterer Felssturz in unmittelbarer Nähe zur Bootschenke „Marie Hedwig“, nahe dem Treppenaufgang zum Turbine-Sportplatz. Die Stadtverwaltung schlägt Alarm – und reagiert mit ersten Maßnahmen.

„Die Sicherheit der Gäste sowie Bürgerinnen und Bürger hat oberste Priorität“, betont ein Sprecher der Stadt. Bereits seit den ersten Vorfällen wurden deshalb Teilbereiche der Wiese neben dem Uferweg vorsorglich abgesperrt. Bauzäune und Warnschilder sollen Passanten schützen und auf die potenzielle Gefahr aufmerksam machen. Besonders betroffen ist der Bereich unterhalb des Heinrich-Heine-Parks, wo steile Felspartien an den Spazierweg angrenzen.

Geologisches Gutachten in Arbeit

Die Stadt geht die Situation inzwischen strukturiert an: Derzeit erarbeitet ein Fachgutachter eine umfassende Bewertung des Felsens. Das Gutachten soll klären, in welchem Zustand sich die betroffenen Abschnitte befinden und welche Risiken aktuell bestehen. Daraus abgeleitet will man entscheiden, ob weitere Maßnahmen wie Felsberäumungen oder technische Sicherungen erforderlich sind.

Bis dahin erfolgen regelmäßige Kontrollen durch die Stadt und externe Experten, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Die Sperrungen könnten je nach Gefährdungslage erweitert oder angepasst werden. “Weitere Maßnahmen, etwa Felsberäumungen oder technische Sicherungen, werden auf Basis der Gutachtenergebnisse geprüft und gegebenenfalls umgesetzt.”

Auswirkungen auf Laternenfest?

Besondere Brisanz erhält die Entwicklung mit Blick auf das bevorstehende Laternenfest – eines der größten Volksfeste der Stadt, das traditionell auch am Riveufer stattfindet. Händler, kleine Bühnen und Mitmachaktionen für Familien gehören hier zum gewohnten Bild. Doch genau dieser Festbereich könnte in diesem Jahr von Einschränkungen betroffen sein.

Die Stadt prüft derzeit, “ob weitere Maßnahmen erforderlich sind oder ob einzelne Bereiche gegebenenfalls nicht zugänglich sein werden, um jegliches Risiko auszuschließen.” Ziel sei es, jegliches Risiko für Besucherinnen und Besucher auszuschließen. Die endgültige Entscheidung hänge maßgeblich vom Ergebnis des laufenden Gutachtens ab.

Was sind die Gründe?

Zu den genauen Gründen für die vemehrten Felsstürze müsse man erst das Gutachten abwarten, sie die Stadt. „Nach grundsätzlicher Einschätzung von Fachleuten stehen die Felsabbrüche in Zusammenhang mit natürlichen Erosions- und Verwitterungsprozessen. Besonders Witterungseinflüsse wie häufige Frost-Tau-Wechsel und starke Niederschläge können den Fels destabilisieren. Auch das Wachstum von Bäumen und Wurzeln trägt langfristig zur Lockerung bei.“