Polarlichter, die Bahamas, die Sahara – sie sind schon von der Erde aus, ein unglaublicher Anblick, aber aus dem All begeistern sie nochmal auf andere Weise. Das beweist auch die Ausstellung „View From Above“ im Bahnpark Augsburg. Zwischen den alten Lokomotiven des Industriedenkmals verbirgt sich, wie ein gut gehüteter Schatz, ein besonderer Blickwinkel auf den blauen Planeten.

Neben der Dauerausstellung „Zeitreise“, hat jetzt eine Weltraumausstellung eröffnet. Was den Rundgang besonders macht: Nicht nur der Blick auf die Erde durch die Linse eines Astronauten, sondern die Tonaufnahmen, mit denen dieser persönlich die dazu passenden Geschichten erzählt. „Das Problem als Astronaut ist, dass die Bucketlist immer länger wird“, scherzt Terry Virts, der Nasa-Astronaut in einer der Aufnahmen. Er führt einen mit dem Audioguide durch seine Fotos von der Erde und der internationalen Weltraumstation ISS – persönlich und mitreisend wird so der Rundgang.

Im Bahnpark Augsburg kann man die Erde von oben sehen

„Auch wenn meine Eltern nicht genau wussten, wie man eigentlich Astronaut wird, haben sie mich auf meinem Weg immer unterstützt“, erzählt Virts in einer der einminütigen Tonaufnahmen, die es zu fast jedem Bild gibt. Er berichtet von seinem Kinderzimmer voller Weltraumposter, wie fasziniert er schon damals vom Fliegen war, und nimmt einen mit, auf Englisch mit der Originalstimme oder auf Deutsch übersetzt, auf seinem Weg ins All.

Seine ersten Schritte am Weg zum Astronauten präsentiert Virts auf Bildern, die ihn beim Survivaltraining in den verschneiten russischen Wäldern, auf Tauchgang im NASA-Trainingspool und in Gurte gezurrt beim Space Walk Training zeigen.

Die kleinen Freuden machen den Alltag auf der ISS bunt

200 Tage hinauf zu den Sternen, so sein Auftrag. Es sind die kleinen Freuden, die den Alltag bunt machen, auch so auf der ISS: der Geruch von frischem Obst, Geräusche aus dem Regenwald oder von einem stark besuchten Café, die ihnen mitgegeben wurden. Der Amerikaner zeigt sich auch verletzlich, beschreibt, wie nervös er in seiner ersten Nacht war und wie er zum Einschlafen bis heute den Soundtrack von „Interstellar“ hört, der ihn oben für einen Monat in den Schlaf gewogen hat.

Der Höhepunkt der Ausstellung sind die Fotos vom blauen Planeten. Sie zeigen das Lichtermeer der Städte bei Nacht, die blauen Weiten der Ozeane und so manches menschengemachte Wunder. Wie ein kleiner Punkt in einem unendlichen Universum, sehen die Länder auf den unzähligen Aufnahmen aus der Raumstation aus. Der Blick hinunter verrät, wie einzigartig diese Welt ist. Ein blauer Ball, reich an Facetten, wie die Alpen oder die Sahara. All das fängt der Astronaut mit seiner Kamera ein.

Terry Virts Blick präsentiert die großen Wunder, die die Menschen geschaffen haben, wie den Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt, welches sogar aus dem All zu sehen ist, aber auch die kleinen Wunder des Alltags, wie faszinierende Wolkenformationen, die Wasser spenden. Er zeigt die Schönheit des Schreckens, wie den Typhoon Maysak, oder einzelne Gewitter.

Mit der Landung der Astronauten landen auch die Besuchenden wieder auf festem Boden und genau wie Terry Virts, braucht man einige Augenblicke, um sich wieder zurecht zu finden.

Dieser besondere Blick auf die Erde ist noch bis zum 26. Oktober 2025, Dienstag bis Sonntag von zehn bis achtzehn Uhr im Bahnpark Augsburg zu sehen.

  • Amina-Sophie Pauler

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