Berlin – Er trat unvermittelt auf sein Opfer heran und stach einfach zu. Der Litauer Edgar Orlovskij (26) starb noch am Tatort. Jetzt wurden die mutmaßlichen Auftraggeber und der Killer gefasst. Die Tat soll im Zusammenhang mit der Organisierten Kriminalität stehen.
Es war am späten Abend des 18. März 2019 am Alexanderplatz in Berlin-Mitte. Auftragskiller Alexander Z. (58) war für die Tat von Moldau nach Deutschland gereist und lauerte seinem Opfer vor seinem Arbeitsplatz auf. Als Edgar Orlovskij das Gebäude verließ, lief er auf ihn zu und stach unvermittelt zweimal mit dem Messer auf ihn ein und flüchtete.
Der 26-Jährige brach schwer verletzt zusammen, konnte aber noch den Notruf wählen. Doch als die Rettungskräfte eintrafen, war er schon nicht mehr bei Bewusstsein – er starb noch am Tatort.
Die Berliner Polizei suchte auch mit Fahndungsfotos nach dem Mann – nun wurde er geschnappt (Symbolbild)
Foto: Polizei Berlin
Auf seiner Flucht wurde der mutmaßliche Killer von mehreren Überwachungskameras gefilmt, unter anderem in einem U-Bahnhof. Etwa einen Monat nach der Tat gingen Polizei und Staatsanwaltschaft mit den Bildern an die Öffentlichkeit und baten um Hilfe aus der Bevölkerung.
Tatsächlich sollen relevante Hinweise zu dem Täter eingegangen sein. „Die Tatverdächtigen konnten durch intensive Ermittlungsarbeit der Polizei Berlin und der Staatsanwaltschaft Berlin mit Unterstützung von Europol identifiziert werden“, sagt Sebastian Büchner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin.
Rumänische Polizisten nahmen Auftragskiller fest
Am 24. Juni 2025 nahmen dann lettische und rumänische Polizisten mit Unterstützung von Europol Alexander Z. (58) in Rumänien aufgrund eines europäischen Haftbefehls fest. Ebenso die beiden Auftraggeber (57, 44). Sie wurden an den folgenden Tagen Riga (Lettland) und in Bukarest (Rumänien) verhaftet.
Der Hauptverdächtige wird von zwei Polizisten begleitet
Foto: Europol
Nach BILD-Informationen soll das Opfer Schulden bei dem 44-jährigen Russen gehabt haben. Der soll dann zunächst den 57-Jährigen mit dem Mord beauftragt haben.
Der wiederum beauftragte den Moldauer (58), der die Tat schließlich in Berlin verübt haben soll.
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„Am 27. Juni 2025 durchsuchten Einsatzkräfte der Abteilung für Organisierte Kriminalität der Berliner Polizei im Zusammenhang mit den Festnahmen insgesamt sechs Wohn- und Geschäftsanschriften in Schöneberg und Mitte sowie in Falkensee (Land Brandenburg). Im Rahmen der Durchsuchungen wurden diverse Waffen, darunter eine Schrotflinte, mehrere Handfeuerwaffen sowie Stichwaffen, elektronische Datenträger und Geschäftsunterlagen sichergestellt“, so der Sprecher weiter.
Die drei Beschuldigten befinden sich derzeit noch nicht in Deutschland, sollen aber ausgeliefert werden.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen und dem genauen Tathergang dauern an.