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Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Russland. Selbst gelöschte Daten könnten gegen Reisende verwendet werden. Ein bitterer Einblick.
Berlin – Das Auswärtige Amt warnt eindringlich vor Reisen in die Russische Föderation unter der Führung von Wladimir Putin. „Von Reisen in die Russische Föderation wird dringend abgeraten“, heißt es in den aktualisierten Sicherheitshinweisen. Besonders gefährlich seien Reisen in die an die Ukraine angrenzenden Regionen wie Belgorod oder Kursk. Doch auch im restlichen Russland könnten „willkürliche Festnahmen“ drohen.
Russland nutzt „konstruierte Vorwände“ – Auswärtiges Amt warnt vor Reisen
Die Presse- und Meinungsfreiheit sei nach Einschätzung des deutschen Außenministeriums seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs „in höchstem Maße eingeschränkt“. Es wird auf „neue Zensurgesetze“ hingewiesen, die dazu führen könnten, dass Verhaftungen und Verurteilungen „jederzeit, auch aufgrund konstruierter Vorwände, erfolgen“.
Über Reisehinweise des Auswärtigen Amtes
Deutschlands Außenministerium – offiziell Auswärtiges Amt – gibt Urlaubern laufend wichtige Hinweise für etliche Reiseländer. Dies erfolgt meist über sogenannte Reisehinweise. In manchen Fälen wird auch eine Reisewarnung ausgesprochen. Dadurch gibt es die Empfehlung, eine Reise nicht zu unternehmen oder abzubrechen. Gründe können instabile politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Verhältnisse oder Katastrophen sein. Für Russland gilt aktuell eine „Teilreisewarnung“.
Selbst wer sich in Russland an alle Vorschriften hält, ist nicht vor Sanktionen sicher. Persönliche Daten wie Fotos, Videos oder Nachrichten könnten „selbst nach Löschung auf dem Handy nachverfolgt, wiederhergestellt und ausgewertet werden“. Diese Informationen könnten insbesondere bei regierungskritischen Äußerungen gegen Reisende verwendet werden. Es habe bereits Fälle gegeben, in denen russische Bürgerinnen und Bürger für im Ausland verfasste Beiträge in sozialen Medien verurteilt wurden.
Auswärtiges Amt gibt wichtige Tipps für Russland-Reisen
„Reisende, insbesondere deutsch-russische Doppelstaatler, sollten im eigenen Interesse größte Zurückhaltung bei der Interaktion mit politischen Inhalten in den sozialen Medien walten lassen“, lautet das Fazit des Auswärtigen Amtes. Doppelstaatlerinnen und Doppelstaatler würden von Russland ausschließlich als russische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger betrachtet. Männern könnte auch eine Einberufung in die russische Armee drohen.
Touristinnen und Touristen stehen im Jahr 2018 auf dem Roten Platz. Das Auswärtige Amt warnt aktuell vor Reisen nach Russland. (Archivbild) © IMAGO/imageBROKER/Svetlana
Wer dennoch nach Russland reist, sollte bei politischen Äußerungen äußerst vorsichtig sein. Demonstrationen und größere Menschenansammlungen sollten gemieden werden, und den Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte ist Folge zu leisten. Es wird empfohlen, stets gültige Ausweispapiere mit sich zu führen.
Auch in der Türkei drohen laut Auswärtigem Amt „willkürliche Festnahmen“. (rjs)