Auweia. Da lag ich gründlich daneben. Mit Dokumenten und einem Schreibheft meines Ur-Ur-Ur-Großvaters Heinrich Reuther stehe ich in der „Handschriften und Büchersprechstunde“ des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass, eine Einrichtung der Universität des Saarlandes. Der Wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Hermann Gätje und Archivarin Louise Hofmann erklären mir, dass es den alten Dokumenten so gar nicht guttut, sie in Klarsichthüllen aufzubewahren – es geht um die Urkunde einer Ordensverleihung von 1814, um die Entlassungspapiere aus der französischen Armee von 1815 und um ein 1828 begonnenes Schreibheft, das Jahrzehnte, von mehreren Familienmitgliedern genutzt, in Gebrauch war. In Klarsichthüllen kann sich Feuchtigkeit stauen, und schlimmstenfalls – etwa durch Wärme – übertragen sich Teile der Schrift auf die Innenseite der Folie, während die Original-Buchstaben nahezu verschwinden. „Ich hatte mal einen Brief vorliegen“, erinnert sich Louise Hofmann, „den konnte man nur noch lesen, wenn man ihn wieder in die Klarsichthülle geschoben hat“, – die Reste des Originals und die auf die Folie übertragenen Buchstaben ergaben dann wieder die die komplette Schrift.