Auf US-Militärbasen sollen bald „Roboter-Kojoten“ patrouillieren – eine ungewöhnliche Maßnahme, mit der die Army ihre Jets vor einer Gefahr schützen will, die sie jährlich Millionen Dollar kostet.
Die US-Armee testet derzeit ungewöhnliche Verteidigungssysteme gegen eine oft unterschätzte Gefahr: Vögel und andere Wildtiere auf Militärflugplätzen.
Wie das US-Militärmagazin „Army Times“ berichtet, arbeitet das Forschungszentrum der Army Corps of Engineers (ERDC) an Prototypen von unbemannten Bodenfahrzeugen (UGVs), die als mobile Vogelscheuchen dienen – ausgestattet mit täuschend echten Koyoten-Attrappen.
ANZEIGE„Roboter-Kojoten“ sollen US-Kampfjets beschützen
Die sogenannten „Coyote Rovers“ sollen auf Rollbahnen patrouillieren und Tiere vertreiben, die Flugzeuge beschädigen oder Piloten gefährden könnten. Ein von der „Army Times“ veröffentlichtes Foto zeigt drei solcher Fahrzeuge, die wie Wachposten vor den Kampfjets des Elite-Teams „Blue Angels“ der US Navy stehen.
Bird Strikes kosten der US-Armee jährlich Millionen Dollar
„Das war wohl der entscheidende Moment“, sagt Shea Hammond, Forschungsbiologe am ERDC, gegenüber der „Army Times“. Gemeinsam mit seinem Kollegen Jacob Jung entwickelte er die Koyoten-Roboter über fünf Jahre hinweg. Ziel: Kollisionen zwischen Vögeln und Flugzeugen – sogenannte Bird Strikes – zu verhindern, die jährlich Millionenverluste verursachen.
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Doch es geht um mehr als nur Abschreckung. Die neuartigen Fahrzeuge könnten künftig autonom agieren, mit künstlicher Intelligenz ausgestattet werden und je nach Tierart unterschiedliche Reaktionen zeigen.
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Freitag, 11.07.2025 | 11:48
„Sie haben im Grunde dieselbe Funktionalität wie jede andere Drohne“, erklärt Hammond. „Sie können programmiert werden, bestimmte Bereiche zu meiden, etwa die Startbahn. Wir haben an Ladestationen gearbeitet, damit sie über mehrere Tage einsatzbereit sind.“
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Die Blue Angels führten am 20. Mai 2025 ihr Trainingsflugprogramm für ihre jährliche Show und Flugvorführung während der Commissioning Week an der United States Naval Academy in Annapolis, Maryland, durch. Das Elite-Kunstflugteam der US Navy probte am Dienstag über dem Severn River. Picture Alliance Tests in Florida und Tennessee bereits erfolgreich
Die Idee ist Teil eines größeren Trends: In den letzten Jahren griff das US-Militär laut „Army Times“ immer wieder zu kreativen Lösungen gegen störende Wildtiere – darunter Falkner zur Vertreibung von Möwen, GPS-Halsbänder für echte Kojoten oder spezielle Vogelradare.
Bei Tests auf Flugplätzen in Florida und Tennessee zeigte sich der Nutzen der Roboter deutlich – auch als kostensparende Maßnahme. Ob der „Coyote Rover“ flächendeckend zum Einsatz kommt, hängt nun von der Finanzierung weiterer Tests ab.
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Vogelschläge sind ein ernstzunehmendes Problem für das US-Militär: Immer wieder werden Triebwerke durch Kollisionen mit Vögeln beschädigt, was nicht nur Menschenleben gefährdet, sondern auch enorme Kosten verursacht. Laut Schätzungen belaufen sich die jährlichen Schäden durch Wildtiere an US-Militärflugzeugen auf mehrere Millionen Dollar. Ein zerstörter Kampfjet kann dabei leicht Verluste im dreistelligen Millionenbereich verursachen.
Die USA investieren 2025 mehr in Aufrüstung
Die USA um Präsident Donald Trump investieren 2025 mehr in Aufrüstung. Der Verteidigungshaushalt für das Fiskaljahr 2025 beträgt etwa 850 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung gegenüber den Vorjahren entspricht. Zudem hat die Trump-Administration für 2026 einen Rekordhaushalt von 1 Billion US-Dollar vorgeschlagen, was eine Erhöhung um rund 13 % bedeutet.