Leicht rückläufig, aber immer noch auf hohem Niveau, zeigt sich das Exportgeschäft der Industriebetriebe im Landkreis München. Dies geht aus aktuellen Daten des Statistischen Landesamtes hervor, welche die Industrie- und Handelskammer ausgewertet hat. Demnach lag die Exportquote für den Landkreis im vergangenen Jahr insgesamt bei 66,4 Prozent, das ist ein leichtes Minus gegenüber 2023 von 2,9 Prozentpunkten.

Erfasst wurden Industriebetriebe mit mehr als 20 Mitarbeitern, das sind 219 im Landkreis München. Diese erwirtschafteten im Jahr 2024 etwa  8,8 Milliarden Euro im Ausland, der Landkreis München steht damit vor Altötting und Traunstein an der Spitze – zumindest unter den Landkreisen. Mit weitem Abstand bei den Exportumsätzen vorn lag 2024 die Landeshauptstadt, mit fast 65 Milliarden Euro. Bayernweit betrugen die Auslandsumsätze im vergangenen Jahr 274,4 Milliarden Euro, was einer Exportquote von 58 Prozent entspricht und einem Rückgang im Vorjahresvergleich um rund sechs Prozent, also mehr als doppelt so hoch, wie im Landkreis München.

Insgesamt blieben 2024 die EU-Länder mit einem Anteil von rund 52 Prozent die wichtigste Zielregion, gefolgt von Asien, wohin rund ein Fünftel der bayerischen Ausfuhren ging. Die USA waren Abnehmer für rund 13 Prozent der Exporte. Ausfuhren nach China machten knapp sieben Prozent aus und verzeichneten gegenüber 2023 einen Rückgang um zehn Prozent. Exportschlager der bayerischen Wirtschaft waren auch im vergangenen Jahr Fahrzeuge, Maschinen und elektrotechnische Erzeugnisse.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Konflikte und der „Trump-Turbulenzen mit Abschottung, Alleingängen und Konfrontationen“, fordert darum IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl eine Stärkung des EU-Binnenmarktes: „Hier stecken die größten grenzüberschreitenden Wachstumsimpulse für unsere Wirtschaft.“ Bestehende Hürden für Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen müssten verschwinden, denn, so Gößl: „Bürokratie und nationale Sonderregeln bremsen den innereuropäischen Markt aus und schwächen somit auch das bayerische Exportgeschäft erheblich.“