Berlin/Lwiw – Wohnhäuser sind zerstört, ein Kindergarten wird getroffen, Autos stehen in Flammen: Russland hat seine brutalen Angriffe in der Ukraine fortgesetzt – und dieses Mal auch Ziele nahe der Grenze zu Polen ins Visier genommen.
Kreml-Machthaber Wladimir Putin (72) geht weiter mit beispielloser Brutalität vor, um die überfallene Ukraine zu terrorisieren. In der Nacht griff Russland erneut mit Raketen und Drohnen an, traf dieses Mal u.a. die Stadt Lwiw (rund 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt) und die Region Czernowitz. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) erklärte, Russland habe mit 597 Drohnen und 26 Raketen angegriffen.
Inferno in Lwiw: Ein russisches Geschoss traf ein Auto, das komplett ausbrannte
Foto: Ukrainian State Emergency Service/AFP
In der Region Czernowitz starben zwei Menschen. Dieses Foto zeigt eine Person, die bei dem Beschuss in ihrem Auto starb
Foto: STATE EMERGENCY SERVICE OF UKRAINE/via REUTERS
Der Militärgouverneur von Czernowitz, Ruslan Saparanjuk, schrieb bei Telegram, mindestens zwei Menschen seien getötet und vier schwer verletzt worden. Weitere zehn Personen hätten leichte Verletzungen erlitten. Zudem wurden zwei Menschen in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk getötet, hieß es aus Kiew.
In Lwiw wurden nach Behördenangaben mehrere Wohnhäuser und ein Kindergarten getroffen. Bürgermeister Andrij Sadowyj (56) teilte mit, im Bahnhofsviertel habe es einen großen Brand gegeben. Bisher gibt es keine Meldungen über Verletzte. In der benachbarten Region Wolhynien kam es ebenfalls zu Einschlägen; der Bürgermeister der Gebietshauptstadt Luzk, Ihor Polyschtschuk, berichtete, ein privates Wohnhaus sei komplett zerstört worden.
Putins Raketen und Drohnen trafen mehrere Wohnhäuser wie hier in Lwiw, machten sie unbewohnbar
Foto: Roman Baluk/REUTERS
Ein Bewohner hinter den zerstörten Fensterscheiben seiner Wohnung
Foto: EPA
Nach den schweren Angriffen im Westen – und damit an der Grenze zur Nato – stiegen im Nachbarland Polen Kampfflugzeuge auf, um den eigenen Luftraum zu schützen. Das berichtete „The Kyiv Independent“ unter Berufung auf die polnische Luftwaffe.
Wie schon in den vergangenen Wochen griff Russland erneut auch den Osten der Ukraine an. In den frühen Morgenstunden trafen Gleitbomben die Großstadt Charkiw. Bei den Angriffen gab es nach offiziellen Angaben zwei Verletzte.
Warten auf Donald Trump
Die schweren russischen Angriffe veranlassen nun auch US-Präsidenten Donald Trump (79), wieder aktiv zu werden. Unmittelbar nach einem Telefonat zwischen Trump und Putin hatte Russland die ukrainische Hauptstadt Kiew brutal attackiert. Trump hatte erklärt, er sei „nicht zufrieden“ mit der russischen Seite und zeigte sich frustriert über die Verhandlungen um eine Waffenruhe.
Stahl-Koloss in Flammen: 60 Drohnen zerstören Putins „Zar-Panzer“
Quelle: Bild11.07.2025
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Trump kündigte an, wieder mehr Waffen in die Ukraine zu liefern. „Ich denke, ich werde am Montag eine wichtige Erklärung zu Russland abgeben müssen“, sagte er im Interview mit NBC. Die Erklärung wird in Moskau mit Spannung erwartet, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (57) erklärte: „Wir warten darauf und wollen verstehen, was er gemeint hat.“
Ukraine zerstört Pipeline
Während Russland gezielt die ukrainische Bevölkerung beschießt, nimmt die Ukraine immer wieder die russische Militärinfrastruktur ins Visier. Unter Berufung auf ukrainische Sicherheitskreise berichtete „The Kyiv Independent“, dass rund 2500 Kilometer hinter der russischen Grenze eine Gas-Pipeline getroffen worden sei, die mehrere militärische Einrichtungen versorgt haben soll. Die große Explosion habe für erheblichen Schaden gesorgt; es soll den ukrainischen Angaben zufolge mindestens einen Monat dauern, bis Russland die Pipeline wieder instand gesetzt hat.