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Der Musiker Daniel Kör aus Bebra hat sein zweites Album fertig – und einen Song für seinen Arbeitgeber Rewe geschrieben.

Bebra – In einem abgedunkelten Zimmer im Keller seines Hauses sitzt Daniel Kör vor seinem Computer. Um ihn herum schmücken Plakate des Rappers Tupac die Wände, seinen Desktop-Hintergrund ziert ein Bild der Hip-Hop-Gruppe N.W.A. Aus gutem Grund: Der 37-jährige Kör ist selbst Musiker, die US-Amerikaner sind seine Idole und Inspiration. Nach mehr als einem Jahrzehnt Rap schlägt er in Sachen Genre nun auch eine andere Richtung ein.

„Ich mache nicht mehr nur Hip Hop, sondern auch eine Mischung mit Pop, weil ich etwas Neues ausprobieren wollte“, erklärt Kör die Veränderung. „Die neuen Sachen sind mit mehr Gesang, der Beat ist technolastiger.“ Wie sich das anhört, zeigt das zweite Album des 37-Jährigen, das im Sommer erscheinen soll. Darauf behandelt er persönliche Themen.

Der Rapper Daniel Kör liegt bei einem Musikvideodreh in einem Einkaufswagen voller Lebensmittel. Spaß beim Dreh: Das Musikvideo zum Rewesong wurde an Daniel Körs Arbeitsplatz gefilmt. © Foto: privat/nh„Ich mache nicht mehr nur Hip Hop“ – Rapper aus Nordhessen holt sich Inspiration bei Tupac

„Ich bin jemand, der aus dem Herzen heraus schreibt“, sagt Kör. Oft geht es dabei um seine Heimat Bebra, aber auch Dinge wie Liebeskummer finden in seinen Songs Platz. Nie verloren gehe Kör dabei seine Authentizität, sagt er: „Mir war es immer wichtig, ich zu bleiben, sowohl in der Musik als auch als Privatperson. Ich brüste mich nicht mit Dingen.“ Passend drückt das eine Zeile aus seinem neusten Song „Rap Fanatika“ aus, in dem er zusammen mit dem Bebraer Musiker Akrap über die Liebe zum Hip Hop rappt: „Ich bin so echt, ich brauch‘ nicht mal einen Künstlernamen.“

Kör und Akrap kennen sich seit ihrer Kindheit. Bislang sind fünf gemeinsame Songs von ihnen erschienen, ein weiterer ist für diesen Sommer geplant. „Dieses Lied gefällt mir bisher am besten“, sagt Kör mit einem Schmunzeln. „Es ist ein Sommersong, der einem Energie und ein gutes Gefühl gibt. Eigentlich warten wir nur noch auf das richtige Wetter, um ihn rauszubringen.“

Der Rapper Daniel Kör aus Bebra sitzt vor einem Computer. Auf dem Bildschirm ist sein Youtube-Kanal geöffnet. Der Ort, an dem die Kreativität fließt: Der Bebraer Rapper Daniel Kör hat sich zu Hause ein Zimmer eingerichtet, in dem er auch an seinen Songs schreibt. © Foto: Lucca Günther

Auch bei einem anderen Projekt, das bald das Licht der Öffentlichkeit erblickt, hat Akrap Kör unterstützt. Zum zehnjährigen Bestehen seines Arbeitgebers, dem Rewe-Markt von Tim Mohr in Rotenburg, hat der 37-Jährige einen Werbesong verfasst. „Mein Chef wusste, dass ich Musik mache“, erinnert sich Kör. „Er hat mir schon vor zwei Jahren im Bewerbungsgespräch gesagt, dass er deshalb auf mich zukommen wird. Im Januar hat er mich dann gefragt, ob ich für das Jubiläum etwas schreiben kann. Ich habe gesagt: Okay, ich probiere es.“

„Der erste Teil ist immer besser als die danach“ – Bebraer Rapper bringt Rewe-Song raus

Herausgekommen ist eine sommerliche Gute-Laune-Nummer, bei der sich Kör textlich auch von den Aufschriften auf seinen Arbeitsshirts inspirieren ließ. Hilfsbereit und freundlich – so präsentiert sich das Rewe-Team dem Hörer in Körs Zeilen. Inhaber Mohr habe das Lied sofort überzeugt, sagt Kör stolz: „Als ich ihm den Song zum ersten Mal vorgespielt habe, war er begeistert.“ Ein Höhepunkt war für beide auch der Dreh des Musikvideos, das unter der Leitung von Regisseur Hüseyin Uzun und seiner Bad Hersfelder Produktionsfirma „Wecr8.art“ entstanden ist. Einen ganzen Tag lang drehten Kör und seine Mitstreiter dafür an einem Sonntag mit etwa 50 Statisten in Mohrs Markt.

Dennoch bleibt die Aktion wohl eine einmalige Sache. „Es war eine coole Erfahrung, mal für jemand anderen, in diesem Fall für ein Unternehmen, zu schreiben“, sagt Kör. „Aber es ist wie bei Filmen: Der erste Teil ist immer besser als die danach. Ein zweites Projekt dieser Art würde ich nie wieder so hinbekommen.“

Produziert wird Körs Musik von seinem Cousin Dennis Kör. Einen besseren Produzenten habe Daniel Kör nicht bekommen können: „Er weiß immer genau, was ich meine und haben will“, beschreibt der Musiker die Zusammenarbeit im Tonstudio. „Bei dem Rewe-Song haben wir zum Beispiel den Beat genommen, den er mir als ersten Vorschlag geschickt hat.“ Zu hören sind die Songs der beiden auf dem Youtube-Kanal von Daniel Kör. Der Rewe-Song wird in den nächsten ein bis zwei Wochen veröffentlicht.