Sony feiert die Kunst von Ghost of Yōtei – und kopiert sich dabei selbst. Mit dem Ghost of Yōtei Limited Edition Design veröffentlicht der Konzern zwei PS5-Bundles, die auf den ersten Blick beeindrucken sollen. Gold inspiriert von Kintsugi, Schwarz als Hommage an Sumi-e. Klingt edel. Sieht auch ordentlich aus. Aber wenn man genauer hinsieht, bleibt nicht viel übrig, außer Farbe auf Standard-Hardware.
Wer gehofft hat, dass Sony den Anlass für einen echten Design-Meilenstein nutzt – etwa mit einer endlich vollwertig schwarzen PS5 Pro, wie sie von den Fans gefordert wird – wird enttäuscht. Wieder nur kosmetische Kosmetik. Wieder nichts, das länger hängen bleibt.
Ich verstehe die Idee dahinter – das Ghost of Yōtei Limited Edition Design soll stilvoll sein, kulturell verwurzelt, irgendwie besonders. Aber der Rahmen dafür bleibt derselbe: identisches Design, identische Farben, identische „Langeweile“, um es mal schroff auszudrücken. Die Gold-Variante wird breit verfügbar sein, das schwarze Modell gibt’s exklusiv über den PlayStation Direct Store. Aber wie wär’s zur Abwechslung mal mit einem Testlauf für mutiges Industriedesign?
Eine schwarze PS5 Pro? Verpasstes Statement
Sony hätte hier liefern können. Die schwarze PS5 Pro – heiß ersehnt, regelmäßig gefordert, optisch längst überfällig – wäre ein echtes Statement gewesen. Eine Konsole, die nicht nur gut spielt, sondern auch gut aussieht. In Verbindung mit dem Ghost of Yōtei-Design ein echtes Statement. Eine Konsole, bei der man beim Einschalten nicht zuerst an einen WiFi-Router denkt. Aber nein, stattdessen bekommt man die gleiche Chassis mit hübschem Print und einem minimalen Farbspiel. Das ist nicht mutig. Das ist Merchandise mit Stromanschluss.
Erfreulich ist, dass man die Ghost of Yōtei-Cover auch einzeln kaufen kann – für die PS5 Slim und PS5 Pro, aber eben nicht in Schwarz. Sony spricht hier von einer neuen Designplattform. Übersetzt heißt das so viel wie, noch mehr Varianten vom gleichen Einheitsbrei. Ist es so schwer den Farbregler in der Produktion auf Schwarz zu stellen? Wer seine PS5 aufhübschen will, kann das natürlich tun. Wer auf Innovation gehofft hat, bekommt maximal ein nettes Cover, das in der Masse nur bedingt etwas Besonderes ist.
Und ja, die Zusammenarbeit mit Sucker Punch ist schön. Dass Designelemente wie Kartenmarkierungen aus dem Spiel übernommen wurden, zeigt Liebe zum Detail. Aber reicht das, um wirklich Eindruck zu hinterlassen? Oder ist es bloß das Nächstbeste, das sich gut verkauft?
Eine komplett schwarze PS5 Slim und PS5 Pro als brutales Power-Statement
Was bleibt?
Das Ghost of Yōtei Limited Edition Design zeigt, wie weit man mit Design gehen könnte – und wie wenig man sich bei Sony gerade traut. Es ist hübsch. Es ist stimmig. Aber es ist vor allem eins, eine verpasste Gelegenheit für das, was sich die Fans wirklich wünschen. Statt echten Mut zu zeigen, spielt man wieder auf Nummer sicher. Und wer auf eine schwarze PS5 Pro gehofft hat, bleibt auch dieses Mal im Regen stehen – mit goldenen Rissen im Gehäuse, aber ohne Ecken und Kanten im Konzept. So muss man weiterhin auf inoffizielle Alternativen verweisen, die auch noch viel günstiger sind.
Jetzt seid ihr dran: Hättet ihr euch eine echte schwarze PS5 Pro gewünscht, zur Not im Ghost of Yōtei-Design? Oder reicht euch der künstlerische Aufdruck?