Nach 36 Jahren übergibt die Besitzerin des „Klaubautermann“ in Schierstein ihren Irish Pub an die nächste Generation. Ihr Enkel Lukas Schneider übernimmt die Kneipe ab dem 1. September 2025.

An der Inneneinrichtung und dem Gebäude in der Freudenbergstraße 16 werde sich der fliegende Wechsel kaum bemerkbar machen. „Ziel ist es, den alten Charme zu erhalten“, sagt der 26-Jährige. Auch an der Getränkekarte werde es ab September wenig Änderungen geben. Vor allem für junge Menschen solle der Pub jedoch attraktiver werden.

Neue Events geplant

In Kooperation mit dem AStA der Hochschule RheinMain in Wiesbaden arbeite er dafür an Konzepten. Nicht jede Idee sei bisher in konkrete Pläne überführt worden, aber man stehe im Austausch miteinander, so Schneider. Sein Ziel sei es, das Angebot für Studenten in Wiesbaden zu erhöhen – denn das hält der 26-Jährige generell für zu niedrig.

Geplant sind beispielsweise Beerpong-Events. „In einem Bundle kann man sich Bälle für den Spieltisch und ein passendes Getränk in einem kaufen“, erklärt Schneider. Auch ein Pubquiz könne er sich gut vorstellen. Das Quiz müsse aber zuerst noch ausgearbeitet werden. Die Anzahl an Events solle generell steigen – zum Beispiel zu besonderen Tagen wie dem St. Patrick’s Day.

Der erste Anlass wird im September die Übergabe sein. Der neue Besitzer will dann die Außenbereiche nutzen und plant „Daydrinking“ im Hof, solange der Spätsommer es zulässt.

Fliegender Wechsel

In den letzten 36 Jahren wurde der Klabautermann von Schneiders Großmutter geführt – damals noch zusammen mit ihrem Ehemann. Vor rund 12 Jahren verstarb ihr Mann, weshalb sie den Pub für kurze Zeit schloss – aus emotionalen Gründen, wie ihr Enkel gegenüber Merkurist erzählt.

Lukas Schneider kommt aus Wiesbaden und war vor nicht allzu langer Zeit selbst Student. Nach seinem Wirtschaftspsychologie Studium arbeitete er die letzten Jahre als Unternehmensberater. Ab September hat er vor, seinen jetzigen Job zu kündigen und sich dem Klabautermann in Vollzeit widmen.

Bereits mit 18 Jahren wollte er anfangen, im Pub zu arbeiten. Seine Oma hätte ihm damals jedoch davon abgeraten. Stattdessen sammelte er ein Jahr lang in einem Restaurant Gastronomie-Erfahrung und stieg ins Berufsleben ein. Jetzt suchte seine Oma einen Nachfolger – zunächst ohne Erfolg. Nachdem er ihr dann zeitweise in der Leitung geholfen habe, sei die Wahl letztendlich doch auf ihn gefallen, so Schneider. Die Arbeit mit dem Pub mache ihm viel Spaß.

Nach vielen Jahrzehnten verabschiedet sich seine Oma damit aus dem Tagesgeschäft. Als Grund nannte Lukas Schneider, dass „es eben nicht weniger Arbeit wird, auf Dauer einen Pub zu führen“. Für Besucher bleibt das Irish trotz Besitzerwechsel geöffnet. Nach dem 17. Juli endet offiziell die Sommerpause. Für das Schiersteiner Hafenfest öffnet die Kneipe bereits am 11. und 12. Juli wieder ihre Türen.