Nürnberg – Im Affengehege im Tiergarten Nürnberg wird es zu eng, doch nirgends wurde ein passendes Plätzchen gefunden. Für etwa 20 Paviane könnte das den Tod bedeuten.
Die Population der Guinea-Paviane im Tiergarten Nürnberg ist aus dem Ruder gelaufen. Zu viele Affen sitzen auf einem Fleck. Das Gehege sei nur für etwa 25 Tiere ausgelegt, aktuell leben dort aber mehr als 40. Seit Jahren wird um eine Lösung gerungen, um die gezielte Tötung zu vermeiden.
Bis nach China wurde versucht, die Affen aus Nürnberg zu vermitteln, doch vergebens
Foto: Daniel Karmann/dpa
Affengehege zu 80 Prozent überbelegt
Mehrere Zoos aus anderen Ländern hatten ihre Hilfe angeboten – zu einer Einigung ist es letztlich aber nicht gekommen. Auch andere verzweifelte Versuche, etwa Verhütungsmittel für die Weibchen, sind gescheitert.
Nun müsse gehandelt werden, wie Dag Encke, Zoodirektor vom Tiergarten Nürnberg, mahnt. „Denn die Haltung ist so auch nicht mehr weiter genehmigungsfähig“, zitiert ihn der Bayrische Rundfunk (BR).
Dag Encke, Zoodirektor vom Tiergarten Nürnberg
Foto: Daniel Karmann/dpa
Die einzige Lösung, die laut Zoo aktuell bleibt? Der gezielte Abschuss. Die Tierschutzorganisation Pro Wildlife kritisiert die geplante Tötung scharf und spricht von jahrelanger Fehlplanung. Der Zoo habe das Problem verschleppt, statt rechtzeitig in größere Gehege zu investieren. Bill Kaulitz (35) beschimpfte Tiergarten-Chef Encke wegen des Tötungs-Plans als „Vollidiot“.
Affen werden trotz Platzmangel weiter gezüchtet
„Wir wissen seit vielen Jahren, dass wir an die Kapazitätsgrenzen stoßen“, räumt Zoodirektor Encke bei SpiegelTV ein. Absurd: Trotz Platzproblemen wird die bedrohte Affenart weiter im Tiergarten Nürnberg gezüchtet – als Teil eines Artenschutzprogramms.
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Laura Zodrow von Pro Wildlife kritisiert: „Jetzt sollen Tiere die Konsequenzen jahrelanger verfehlter Zucht- & Haltungspolitik mit ihrem Leben bezahlen“. Die Tierschützer drohen mit einer Anzeige, sollte es tatsächlich zur Tötung kommen.
Doch da ständig weitere Tiere geboren werden und sie nicht weitervermittelt werden können, ist das Gehege dauerhaft überbelegt. Laut Zoo ist die Erschießung der letzte Ausweg. Ob es wirklich dazu kommt, ist noch offen. Ein Termin steht bislang nicht fest.
Rührende Affenliebe: So geht Wiedersehensfreude!
Quelle: Missty Flower Monkeys/Youtube limbanizwf/instagram06.06.2025