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Edeka- und Rewe-Logo.Droht den Supermarkt-Riesen Edeka und Rewe das Aus eines Produktes? © heiko119/Panthermedia/Imago; Revierfoto/Imago; Collage: RUHR24

Für Kunden von Edeka und Rewe könnten frische Garnelen aus nachhaltiger Produktion bald zur Mangelware werden. Ein Hersteller hat ein Insolvenzverfahren am Hals.

Dortmund – Der norddeutsche Garnelenproduzent HanseGarnelen hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen aus Glückstadt, was nordwestlich von Hamburg liegt, beliefert derzeit über 50 Rewe-Märkte in mehreren Bundesländern sowie einige Edeka-Filialen in Norddeutschland. Der Rückzug eines Hauptinvestors zwang das Unternehmen zu diesem Schritt. Was bedeutet das nun für Supermarkt-Kunden?

Lebensmittel-Hersteller ist insolvent: Rewe und Edeka betroffen

Die Geschäftsführung von HanseGarnelen versicherte, dass die Produktion an allen drei Standorten zunächst fortgesetzt wird. Betroffen sind laut NDR-Bericht die Zuchtbetriebe in Glückstadt (Schleswig-Holstein), Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) und Gronau (Niedersachsen).

Auch die 22 Beschäftigten können vorerst aufatmen. Löhne und Gehälter sind durch Insolvenzgeld für die kommenden Monate gesichert. Warum der Hauptinvestor seine Unterstützung zurückzog, wollte die Geschäftsführung nicht bekannt geben.

Insolvenz von HanseGarnelen könnte Rewe und Edeka treffen: Wo gibt es die Garnelen zu kaufen?

Kurzum: Für Supermarkt-Kunden bleibt voraussichtlich erstmal alles beim Alten. Die Garnelen sollten vorerst weiterhin bei Rewe und in vereinzelten Edeka-Filialen erhältlich sein. Aufgrund einer aktuellen Insolvenz eines Getränkeherstellers müssen Rewe-Kunden hingegen mit Lieferengpässen rechnen.

Rewe vertreibt die Garnelen in über 50 Märkten in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Teilen Nordrhein-Westfalens unter dem Namen „Geniale Garnelen“. Die Probierpackung enthält 120 Gramm, die Vorratspackung 210 Gramm schockgefrostete Garnelen. In norddeutschen Edeka-Filialen gibt es frische Garnelen des Unternehmens immer wieder saisonal im Angebot. Wie genau sehen jetzt die Pläne von HanseGarnelen aus, damit das Angebot aufrechterhalten bleibt?

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Insolvenz könnte Rewe und Edeka treffen: So soll es für HanseGarnelen weitergehen

Der Insolvenzverwalter von HanseGarnelen habe eine Unternehmensberatung beauftragt, einen neuen Investor zu finden, berichtet der NDR. Dieser solle idealerweise aus der Lebensmittelbranche kommen und alle drei Standorte übernehmen. Erste Gespräche mit möglichen Kandidaten seien bereits für die kommende Woche geplant.

Ob die Supermärkte Rewe und Edeka auch langfristig mit den Garnelen des norddeutschen Unternehmens beliefert werden, hänge laut NDR maßgeblich vom Erfolg dieser Verhandlungen ab. HanseGarnelen hat für die Gespräche zumindest noch einige Trümpfe in der Hand. Denn der Lebensmittel-Produzent macht einiges anders als die Konkurrenz.

Garnelenproduzent ist insolvent: Lieferant von Edeka und Rewe betreibt Europas größte Kreislaufanlage

HanseGarnelen betreibt nach eigenen Angaben in Glückstadt die größte Kreislaufanlage Europas und die drittgrößte weltweit. Das Unternehmen positioniert sich als Vorreiter einer nachhaltigen Aquakultur. Die HanseGarnelen unterscheiden sich von herkömmlichen Importprodukten durch mehrere Faktoren:

  • Zucht in geschlossenen Kreislaufsystemen
  • Wasserreinigung durch Bakterien statt Chemikalien
  • Keine künstlichen Zusätze oder Antibiotika
  • Kurze Transportwege durch regionale Produktion
  • Nachhaltige Aufzucht ohne Umweltbelastung

Leuchtturm in Glückstadt.In Glückstadt, direkt an der Elbe, produziert HanseGarnelen frische Garnelen für die Supermärkte Rewe und Edeka – zumindest noch. © imagebroker/Imago

Das Unternehmen investierte zuletzt einen zweistelligen Millionenbetrag in die Anlage in Glückstadt, die erst im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurde. Ziel war eine Jahresproduktion von 100 Tonnen Garnelen. Im Herbst sollte die Anlage ihre volle Kapazität erreichen.