Ein Fast-Track-Verfahren soll Patientinnen und Patienten der Augsburger Uniklinik individuell in Behandlungen einbinden und kürzere Krankenhausaufenthalte ermöglichen.
Ein Tag ohne Rückenschmerzen? Für manche gibt es dies nicht. Ständige Schmerzen sind die Normalität. Eine konservative Behandlung – Medikamente, Physiotherapie, Krankengymnastik – bringen nicht immer Verbesserungen.
Dr. Bastian Stemmer, Oberarzt in der Klinik für Neurochirurgie des Uniklinikums Augsburg, operiert in solchen Fällen. Nicht nur sei die Prognose für eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität nach der OP – unter Berücksichtigung einiger Maßnahmen wie eine Reha – gut, Stemmer arbeitet mit dem sogenannten Fast-Track-Verfahren, das die Augsburger Uniklinik Patientinnen und Patienten mit Eingriffen an der Wirbelsäule anbietet.
Patiententagebuch und Fast-Track-Assistenz
Dies bedeutet, dass die Patienten in die prä- und postoperative Behandlung eingebunden und früh mobilisiert werden. Eine rasche Gehfähigkeit und Bewegungsfreiheit wiederum bedeutet, dass die Patienten schneller nach Hause in die gewohnte Umgebung entlassen werden können, was der Genesung insgesamt zugutekommt. Zum Fast-Track-Verfahren und der frühen Einbindung gehört auch ein Patiententagebuch, in dem die Betroffenen etwaige Schmerzen und andere Information zum Befinden dokumentieren. An der Seite der Patienten ist bei Bedarf eine Fast-Track-Assistenz.
Sind die Koffer zur Entlassung gepackt, gibt es zusätzlich eine Patienteninformation mit Übungen nach einer Wirbelsäulenoperation und Verhalten im Alltag.
Einzige Klinik in ganz Deutschland, die das Verfahren anbietet
Die Augsburger Klinik für Neurochirurgie sei die einzige universitäre Klinik für Neurochirurgie in ganz Deutschland, die das Fast-Track-Verfahren in der Wirbelsäulenchirurgie und damit ein „auf die Patientin, den Patienten maßgeschneidertes individuelles Therapiekonzept anbietet“, berichtet das Universitätsklinikum Augsburg.
Die Klinik für Neurochirurgie, seit Anfang 2024 unter neuer Leitung von Professorin Dorothee Mielke, habe es sich zum Ziel gesetzt, Patientinnen und Patienten stärker in alle Entscheidungsprozesse einzubinden, um gemeinsam die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erzielen. Man setze auf eine individuelle Versorgung. „Unser Ziel ist es, Patientinnen und Patienten aktiv in ihre Behandlung einzubeziehen, ihre Ängste und Wünsche zu berücksichtigen und die Abläufe in der Klinik transparent und strukturiert zu kommunizieren“, sagt Mielke.
AZ