Gemeinsam für nachhaltigen Strom – nach Anträgen der SPD- und CDU-Fraktionen wurde während der letzten Sitzungen des Klimaausschusses sowie des Rates der Stadt Wegberg ein kommunales Förderprogramm für private Photovoltaik-Anlagen diskutiert. Das von der Stadtverwaltung vorgelegte Konzept soll die Energiewende in Bürgerhand vorantreiben und plant eine jährliche Fördersumme von 60.000 Euro für die Installation von sowohl Solaranlagen auf privaten Dachflächen als auch sogenannten Balkon-PV-Anlagen. „Übergeordnete Klimaschutzziele könnten nur erreicht werden, wenn alle Bürgerinnen und Bürger sowie sonstige Akteure in Wegberg an der Treibhausgasreduzierung teilhaben und ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten”, betonte die Verwaltung.

Dabei profitiere nicht nur das Klima, sondern auch das städtische Energienetz, da der Strom direkt vor Ort erzeugt und genutzt werde. „Die Stärkung des dezentralen Energiegewinns ist ein erster wichtiger Schritt für die kommunale Wärmeplanung der kommenden Jahre”, ergänzte sie. Zwar sei Photovoltaik in der Stadt bereits die am weitverbreitetste nachhaltige Stromquelle, jedoch liege man noch weit unter ihrem tatsächlichen Potenzial und schöpfe dieses erst zu 6,9 Prozent aus. In 2022 erzeugten Wegberger PV-Anlagen 13,5 GWh Strom, theoretisch wären aber bis zu 196 GWh möglich – fast ein Viertel des Gesamtenergiebedarfs der Stadt. Durch das geplante Förderprogramm könnten jährlich zusätzliche 600 kWp Solarleistung installiert werden, wodurch pro Jahr rund 570 MWh mehr Solarstrom in die Haushalte fließen würden – ein jährlicher Zuwachs von über vier Prozent. Eingespart würden etwa 393 Tonnen CO₂.

Zur Umsetzung ist eine pauschale Förderung von 100 Euro pro kWp vorgesehen, die auf maximal 1000 Euro pro Dachanlage begrenzt wird. Die Installation einer steckerfertigen PV-Anlage wie für einen Balkon soll hingegen pauschal mit 100 Euro pro Gerät gefördert werden. Das Konzept traf auch im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Verkehr und Tourismus auf Zustimmung, nur die Frage nach der Finanzierung sowie einer möglichen Einkommensgrenze wurde diskutiert: „Damit wir nicht die Leute fördern, die es auch ohnehin machen würden, sondern nur die, die wirtschaftlich sonst nicht in der Lage wären”, so Ulrich Welfers (FDP) . So gelte die Förderung für alle privat genutzten Immobilien, und die Finanzierung soll aus nicht ausgeschöpften Klimaschutz-Mitteln erfolgen. Dabei rechnet die Verwaltung mit 100 Förderanträgen pro Jahr, die jährliche Verwaltungskosten von 8800 Euro bedeuten würden.

Das Förderprogramm wurde im Rat beinahe einstimmig mit Enthaltung der FDP abgesegnet und zur Umsetzung freigegeben. „Die Stadt Wegberg unterstützt durch das Förderprogramm die Treibhausgasreduktion im privaten Sektor und honoriert gleichzeitig das bürgerliche Engagement für den aktiven Klimaschutz”, schloss die Verwaltung.