Nordmazedonien verschenkt alle Kampfpanzer an die Ukraine und modernisiert seine Armee radikal. Künftig dominieren Drohnen, Radpanzer und Nato-Technik die Verteidigungsstrategie.
Nordmazedonien hat seine komplette T‑72-Panzerflotte – insgesamt 31 Fahrzeuge – an die Ukraine geliefert und auch alle seine Kampfflugzeuge vom Typ SU-25 an das Land abgegeben. Nun plant das Nato-Mitglied eine umfassende militärisch-technische Neuausrichtung.
Räder statt Ketten: Nordmazedonien modernisiert sein Militär
Statt konventioneller Kettenfahrzeuge setzt die nordmazedonische Armee künftig auf Rad-Antrieb: rund 32 JLTV-4×4 und geplante 42 Stryker-8×8 Radschützenpanzer sollen das Rückgrat der Streitkräfte bilden, wie die Militär-Seite Janes berichtet. Unterstützt werden sie durch unbemannte Luftdrohnen.
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Die Erneuerung umfasst auch den Kauf von Kurzstrecken-Luftabwehrsystemen wie den tragbaren Mistral Manpads aus Frankreich sowie Luftverteidigungssysteme mit mittlerer Reichweite. Zudem wird ein Verteidigungsabkommen mit Großbritannien vorbereitet, unterstützt von den USA, Montenegro und Slowenien.
In der Landshauptstadt Skopje lebt rund ein Drittel der Bevölkerung Nordmazedoniens. Imago
Bei einem Verteidigungshaushalt von rund 332 Millionen Euro (2,2 Prozent des BIP) investiert Nordmazedonien gezielt in Effizienz. Mehr Geld für das Militär wird es dennoch geben: Bis zum Jahr 2035 sollen die Verteidigungsausgaben fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmachen.
Fakten über Nordmazedonien:
- Nato-Mitglied seit 2020: Nach dem Namensstreit mit Griechenland trat Nordmazedonien der Nato offiziell als 30. Mitglied bei.
- Namenswechsel 2019: Das Land hieß bis 2019 „Republik Mazedonien“ – erst durch das „Prespa-Abkommen“ wurde es in „Nordmazedonien“ umbenannt.
- Hauptstadt Skopje: In der Stadt wohnt rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes.
- Beitrittskandidat der EU: Nordmazedonien verhandelt seit 2020 mit der EU.