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In Wiesbaden beginnt mit der „Landeuro“ ein neues Militärsymposium mit internationalen Gästen – begleitet von Protesten.

Wiesbaden gewinnt als Standort für militärische Steuerung zunehmend an Gewicht – insbesondere im transatlantischen Raum. Ausdruck dieser Entwicklung ist ein neues internationales Symposium, das am Mittwoch im Rhein-Main-Congress-Center (RMCC) beginnt: die „Landeuro“.

Organisiert von der Association of the United States Army (Ausa), einem privaten US-Verband zur Unterstützung der amerikanischen Streitkräfte, bringt die zweitägige Veranstaltung hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der US-Armee, der Nato, der Ukraine sowie aus der europäischen Politik, Industrie und Militärstrategie zusammen. Auch Regierungsorganisationen und Fachleute aus der Rüstungsbranche sind vor Ort. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur Zukunft der Landstreitkräfte in einer Welt wachsender geopolitischer Spannungen. Diskutiert werden unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Alliierten und Industrie, militärische Innovationen sowie die sicherheitspolitische Lage in Europa.

Linke ruft zu Protestkundgebung auf

Auch der Krieg in der Ukraine ist zentrales Thema. Mehr als 80 Ausstellerinnen und Aussteller präsentieren sich auf der begleitenden Fachmesse.

Eröffnet wird die „Landeuro“ von General Christopher Donahue, Kommandeur der U.S. Army Europe and Africa. Diese unterhält ihr Hauptquartier in Wiesbaden, ebenso wie das 56. Artilleriekommando und das Nato-Ukraine-Kommando. Die Stadt spielt damit eine zentrale Rolle in der militärischen Vernetzung des Westens.

Nicht alle begrüßen diese Entwicklung. Die hessische Linke und ihr Wiesbadener Kreisverband rufen gemeinsam mit weiteren Initiativen für Mittwoch, 16 Uhr, zu einer Protestkundgebung vor dem RMCC auf.

Die Partei kritisiert, mit einem auf mehr als 150 Milliarden Euro aufgestockten Verteidigungshaushalt setze die Bundesregierung falsche Prioritäten. Veranstaltungen wie die „Landeuro“ trügen zur „Norma㈠lisierung von Krieg“ bei, heißt es in einer Stellungnahme.

An einem Mast befinden sich mehrere Schilder. Eines weist den Weg zur Clay-Kaserne der US-Streitkräfte. In Wiesbaden befinden sich mehrere Einrichtungen und Kommandos der US-Armee und der Nato. © Michael Schick