Ein Mann hat am Samstagnachmittag einen anderen Mann im U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz in Berlin-Charlottenburg tödlich mit einem Messer verletzt. Der Täter floh und wurde von Polizisten auf der Schloßstraße niedergeschossen.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte dem Tagesspiegel am Abend, dass ergebnisoffen in alle Richtungen ermittelt werde. Vom ersten Eindruck her liege ein terroristischer Hintergrund jedoch nicht nahe.
Nach Angaben der Ermittler soll der Mann gegen 16.15 Uhr auf dem Bahnsteig in Richtung Warschauer Straße auf das Opfer eingestochen haben, nachdem die beiden in Streit geraten waren.
Auf dem Gehweg der Schloßstraße kam es zur Konfrontation zwischen Angreifer und Polizei.
© dpa/Fabian Sommer
Ersten Erkenntnissen zufolge gehen die Ermittler davon aus, dass sich das Geschehen nur zwischen diesen beiden Männern abspielte und keine weiteren Personen involviert waren.
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Der Täter verletzte den anderen Mann so schwer, dass dieser starb, sagte der Polizeisprecher weiter. Sanitäter konnten das Opfer trotz Wiederbelebungsversuchen nicht mehr retten.
Mordkommission befragt Zeugen aus der U-Bahn
Nach dem Angriff floh der Täter aus dem U-Bahnhof gen Norden über die Schloßstraße in Richtung Schloss Charlottenburg. Polizisten stellten den Mann einige hundert Meter weiter zwischen Knobelsdorffstraße und Seelingstraße.
Dort bedrohte er die Einsatzkräfte mit seinem Messer, woraufhin diese mehrfach auf ihn schossen. Der Täter wurde vor Ort reanimiert und anschließend mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert wurde. Die Identität des Täters und auch sein Zustand waren am Abend zunächst unklar.
Auch zu den Hintergründen gab es am Abend noch keine Angaben. Offen war etwa, ob sich Angreifer und Opfer kannten. Auch die Identität des Opfers war zunächst nicht bekannt.
Fahrgäste wurden betreut und befragt
Am späten Nachmittag traf eine Mordkommission am Tatort ein. Fahrgäste einer U-Bahn, die Zeugen der Tat wurden, wurden im Bahnhof betreut und befragt. Auch viele Menschen am Bahnsteig bekamen die Tat mit.
Der gesamte U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz wurde gesperrt, ebenso der Bereich der Schloßstraße, an dem die Polizei den Täter stoppte.
U-Bahn unterbrochen: BVG setzt Busse ein
Der Verkehr der U-Bahn-Linie 12 wurde am Samstag aufgrund des Polizeieinsatzes zwischenzeitlich unterbrochen.
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Der U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz liegt normalerweise an der U-Bahnlinie 2, die vom Westen Berlins unter anderem über Potsdamer Platz und Alexanderplatz bis nach Pankow im Osten der Stadt führt. Baustellenbedingt fährt am U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz derzeit die U12.
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Die Schloßstraße in Charlottenburg ist nicht zu verwechseln mit der bekannten Einkaufsstraße gleichen Namens im Stadtteil Steglitz. Die Gegend rund um den Sophie-Charlotte-Platz ist eine bürgerliche Altbaugegend. Direkt neben dem Platz, am Kaiserdamm, befindet sich der massive neubarocke Bau des Polizeiabschnitts 24 aus dem Jahr 1910. (mit dpa)