Die Geisterbahn „Fahrt zur Hölle 2.0“ wurde vor dem Start der Rheinkirmes als Neuheit angekündigt. Die Familie Fellerhoff ist mit ihren Geisterbahnen auf dem großen Volksfest seit vielen Jahren bekannt und beliebt – und doch kam es am ersten Kirmeswochenende zu Startschwierigkeiten.

Am Sonntag berichtete die Polizei, dass es einen technischen Defekt und eine Notbremsung auf der Geisterbahn gegeben hatte und sich zwei Kinder durch das abrupte Stehenbleiben blaue Flecken zugezogen haben. Der Rettungsdienst sei vor Ort gewesen, habe aber nicht weiter tätig werden müssen. Der Betreiber Hermann Fellerhoff erklärt, wie das passieren konnte: „Es handelt sich um ein komplexes Fahrgeschäft nach den neuesten Sicherheitsbestimmungen, bei dem das System so ausgelegt ist, dass es sofort bei der kleinesten Abweichung reagiert.“ In diesem speziellen Fall habe sich der Wagen gerade auf dem Weg bergab von der zweiten in die erste Etage begeben, durch ein technisches Problem sei der Wagen zu schnell geworden und so sei die Vollbremsung eingeleitet worden, damit schlimmeres verhindert werden konnte. Mit den vielen Sensoren könne so direkt reagiert werden, wenn etwas auf der Strecke nicht stimme. „Auf der Stromschiene, die aus mehr als 300 Teilen besteht, gibt es rund 30 Sensoren, die auslösen würden, wenn etwas nicht stimmt.“ Dass es in diesem Fall zur Notbremsung kam, sei also genau das gewesen, was passieren soll, wenn eine Störung gemeldet wird.

Dass bei dem Unfall Kinder verletzt wurden, bedauert Fellerhoff sehr. „Ich habe die Kinder aus dem Wagen zu ihrem Vater gebracht, der vor dem Fahrgeschäft gewartet hat. Als Vater kann ich sehr gut verstehen, dass er aufgebracht war – mir würde das bei meinen Töchtern nicht anders gehen.“ Vor der Kirmes sei das Fahrgeschäft auch vom TÜV und vergangene Woche vor Ort auch noch von der Bauaufsicht abgenommen worden. Die Ursache für die technische Fehlermeldung sei identifiziert und behoben worden – der Betrieb laufe seit Sonntagnachmittag wieder störungsfrei und zuverlässig.

Dass es bei dem ersten Betrieb eines Fahrgeschäfts zu Startschwierigkeiten kommen kann, machte sich bei „Fahrt zur Hölle 2.0“ bereits am Freitag bemerkbar. Erst am Eröffnungsfreitag seien alle Figuren und das Equipment für die Geisterbahn vollständig vor Ort gewesen, es sei an manchen Stellen zu Lieferverzögerungen gekommen. Der ursprüngliche Plan sei gewesen, dass erst gegen 16 Uhr gefahren wird, obwohl die Kirmes bereits um 14 Uhr öffnete.

Der Grund, warum sich das immer weiter verzögerte, seien kleine Programmierungsfehler bei den Probefahrten an eben diesem Freitag gewesen. „Die Sensoren mussten am Freitag noch mal richtig eingestellt werden. Wir hatten nur drei Tage Zeit für den Aufbau und die Abnahme von der Bauaufsicht.“ Erst gegen 22 Uhr konnte das Fahrgeschäft eröffnet werden.

Seit 2012 war Familie Fellerhoff mit ihrer Geisterstadt an gleicher Stelle auf der Rheinkirmes vertreten, in diesem Jahr erstmals mit der neuen Attraktion. Als Düsseldorfer Betrieb liege es Fellerhoff am Herzen, transparent mit solchen Situationen umzugehen. So hat er sowohl zum Vorfall am Freitag als auch zu dem Unfall am Sonntag auf Facebook Stellung bezogen.