Ennepetal – Wie fühlen sich Forscher, die nach langer Suche etwas Bedeutsames entdecken? So wie Christoph Kolumbus, als er den nordamerikanischen Kontinent zum ersten Mal erblickte? So wie Neil Armstrong, als er den Mond betrat?

Vier Forscher aus Nordrhein-Westfalen haben nach langer Suche etwas Bedeutsames entdeckt – nicht auf dem Mond oder einem anderen Kontinent. Sondern tief unter der Erde ihres Bundeslandes!

Schwierige Suche unter der Erde: Dieses Foto aus dem Jahr 2016

Schwierige Suche unter der Erde: Dieses Foto entstand im Jahr 2016

Foto: Nationales Naturmonument Kluterthöhle Ennepetal

Entdeckung nach 150 Jahren Suche

Es war am vergangenen Samstag, als der Durchbruch gelang – fast im wörtlichen Sinne: Höhlenforscher des Arbeitskreises Kluterthöhle entdeckten in der gleichnamigen Höhle bei Ennepetal (NRW) einen Gang, der in dem weitverzweigten unterirdischen System zwei Höhlen miteinander verbindet.

Und damit haben die Entdecker zugleich einen Rekord geschaffen: Durch die Verbindung ist die Kluterthöhle mit 8,7 Kilometern nun die längste in Nordrhein-Westfalen. Bislang hielt das Windloch in Engelskirchen (mehr als acht Kilometer lang) diese Bestmarke.

Nicht weniger als 150 Jahre lang hatten Experten nach der Verbindung zwischen der Bismarck- und der Kluterthöhle gesucht.

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Höhlenforscher und Arbeitskreis-Vorsitzender Stefan Voigt zu dpa: „Das ist schon spektakulär, nach dieser Verbindung haben Höhlenforscher seit 150 Jahren gesucht.“

Voigt berichtet weiter: „Die Suche war sehr schwierig, weil die Höhle in diesem Bereich ganz oder teilweise unter Wasser steht. Wir vier Forscher mussten uns durch extrem schlammige Verbindungen vorarbeiten. Das war schon sportlich.“

Nationales Naturmonument

Die Kluterthöhle ist seit 2019 nationales Naturmonument. Teile der Höhle sind für Touristen erschlossen und können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Dazu gehören nicht die schwer zugänglichen Teile. Auch die Bismarckhöhle ist den erfahrenen Höhlenforschern vorbehalten.

Höhlensystem größer als lange angenommen

„Ich habe lange gedacht, ich kenne im Klutertberg jeden Stein mit Vornamen“, so Voigt. 2024 haben die Forscher des Arbeitskreises entdeckt, dass die Höhle größer ist als bislang gedacht. „Es fehlte nur noch das entscheidende Stück“, so Voigt. Die Verbindung zur Bismarckhöhle.

Und die ist jetzt endlich gefunden!

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Quelle: Nadace Neuron, Česká speleologická společnost, Instagram/lovealbania-al02.05.2025