Wohnungssuche, Umzug, neue Kollegen und anderes Umfeld – das alles hätte sich Paul Jaeckel (26) eigentlich ersparen können. Wenn der Innenverteidiger in Braunschweig geblieben wäre. Die Eintracht wollte auch seinen Leihvertrag verlängern und ihn fest von Union Berlin verpflichten – er allerdings nicht…
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BILD: Warum haben Sie sich stattdessen für Preußen entschieden?
Jaeckel: „In erster Linie wegen des Trainers. Alexander Ende – aber auch Sport-Geschäftsführer Ole Kittner – haben sich intensiv um mich bemüht. Und mir in allen Gesprächen das Gefühl gegeben, ihr Wunschspieler zu sein. Das war bei Eintrachts neuem Chefcoach Heiner Backhaus nicht der Fall. Vor allem hat mich Ende aber auch mit seiner Spielphilosophie überzeugt. Die liegt mir und stimmt mit meiner überein.“
BILD: Sie kommen von einem Bundesligisten, haben mit den „Eisernen“ sogar Champions League gekickt und eine nicht geringe Ablöse gekostet. Belastet es Sie, damit den Stempel des „Königstransfers“ aufgedrückt zu bekommen?
Jaeckel: „Das sehe ich gar nicht so. Vielmehr freue ich mich über das Vertrauen des Trainers, der mir die Möglichkeit bietet, Verantwortung zu übernehmen. Dazu bin ich absolut bereit.“
Im Vorjahr noch gegeneinander, ab sofort miteinander: Die Preußen Etienne Amenyido (l.) und Neuzugang Paul Jaeckel (r.)
Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto
BILD: Abgesehen von den direkten Duellen in der vergangenen Saison – gab‘s zuvor schon irgendwelche Berührungspunkte mit den Preußen?
Jaeckel: „Nein, überhaupt nicht. Die Jungs sind alle neu für mich, machen aber einen echt guten Eindruck. Einzig mit Marco Meyerhöfer habe ich früher schon in Fürth zusammengespielt. Doch er ist ja wie ich erst jetzt frisch dazugekommen.“
BILD: Sie waren seit 2021 bei Union unter Vertrag, haben mit den Berlinern international und erstklassig gespielt. Künftig geht‘s mit Preußen einzig und allein gegen den Abstieg aus der 2. Liga. Ist das nicht ein Karriere-Knick?
Jaeckel: „Klar kann man das als Rückschritt bezeichnen. Ich mache mir darüber aber keinen Kopf. Eine Laufbahn führt selten immer nur steil nach oben. Ich nehme meine Erfahrungen mit und versuche, sie nun für meine neue Aufgabe zu nutzen. Ab sofort zählt nur noch Münster für mich.“
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Quelle: BILD/Tiktok: Travis Kelce/PSG16.07.2025
BILD: Was – glauben Sie – ist mit Preußen möglich?
Jaeckel: „Das hängt davon ab, wie gut wir das laufintensive Spielsystem umsetzen. Wenn uns das gelingt, können wir eine ordentliche Rolle mitspielen. Und müssen hoffentlich nicht bis zum Schluss um den Liga-Erhalt fürchten.“
BILD: Mit welcher Trikotnummer werden Sie auflaufen?
Jaeckel: „Mit der „3“ – wie in den letzten Jahren auch. Zum Glück war sie bei Preußen noch nicht vergeben.“
BILD: Kommen Sie mit Familie oder allein nach Münster?
Jaeckel: „Zunächst allein. Meine Freundin habe ich in Braunschweig kennengelernt. Sie hat dort noch ihren Job, wird aber häufiger pendeln. Weil sie auch aus dem Homeoffice arbeiten kann.“
In der Vorsaison bestritt Preußens neuer Innenverteidiger Paul Jaeckel (l.) noch 25 Zweitliga-Einsätze für Eintracht Braunschweig und erzielte dabei einen Treffer
Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto
BILD: Wie hat sie auf Ihren Wechsel nach Münster reagiert?
Jaeckel: „Natürlich hätte sie es gern gesehen, wenn ich in Braunschweig geblieben wäre. Aber sie kann auch meine Beweggründe für den Wechsel verstehen. Außerdem ist Münster ja auch nicht ganz aus der Welt…“
BILD: Apropos Münster – was wussten Sie vorab über die Stadt?
Jaeckel: „Nichts – da bin ich ehrlich. Aber mittlerweile habe ich von vielen gehört, dass es hier sehr schön sein soll. Einen ersten kleinen Eindruck konnte ich mir bereits verschaffen. Und ich muss sagen –mir gefällt‘s. Auch auf der To-do-Liste meiner Eltern stand schon länger ein Münster-Besuch. Der wird nun sicherlich zeitnah erfolgen.“
BILD: Sie halten nach einer Wohnung Ausschau. Wollen Sie lieber mittendrin oder etwas ruhiger am Stadtrand leben?
Jaeckel: „Mittendrin wäre schon cool. Ich gehe gelegentlich gern ins Café oder in der City bummeln. Mal schau’n, was sich da finden lässt…“
Diese Pyro-Show ihrer Fans in der Arena auf Schalke kostete Preußen jetzt eine Geldstrafe über 17.400 Euro
Foto: osnapix
● Zur Kasse bitte! Den Abschiedsschmerz von der geliebten Ostkurve müssen die Preußen teuer bezahlen. Weil die Fans bei ihrem letzten Heimspiel „auf den Stufen, die die Welt bedeuteten“ gegen Hertha (8.5./2:0) eine große Pyro-Show abfackelten, verhängte das DFB-Sportgericht jetzt eine Geldstrafe in Höhe von satten 70.040 Euro gegen den Zweitligisten. Nur für das Feuerwerk im September 2023 vor dem DFB-Pokalspiel gegen die Bayern musste der Traditionsclub mit 106.950 Euro noch tiefer in die Kasse greifen.
Zudem kassiert der DFB weitere 17.400 Euro sowie 2.400 Euro für die Vergehen in der Vor-Saison beim Auswärtsspiel auf Schalke und bei der Heimpartie gegen Fortuna Düsseldorf.