Halle (Saale)/MZ – Wurde die Jahresausstellung der Kunsthochschule Burg Giebichenstein am vergangenen Wochenende genutzt, um gegen Juden und Israel zu hetzen? Diesen Vorwurf erhebt jetzt das Bündnis gegen Antisemitismus in Halle. So soll schon im Vorfeld der Ausstellung von einer Campus-Zeitschrift dazu aufgerufen worden sein, Ausstellungsstücke mit Genozid-Vorwürfen gegen Israel zu versehen.

Die Darstellung aus der Nähe. Der Schweinskopf ist ein Symbol für die Judensau und hat ihren Ursprung im Mittelalter.Die Darstellung aus der Nähe. Der Schweinskopf ist ein Symbol für die Judensau und hat ihren Ursprung im Mittelalter.

(Foto: Bündnis gegen Antisemitismus)

Zudem sei am Ende der Modenschau ein Flugblatt verteilt worden, „das ebenfalls antisemitische Schauermärchen vom Genozid gegen die Palästinenser wiedergab“, heißt es in der Erklärung des Bündnisses. Zudem soll ein großer Teil der Models ein Palästinensertuch getragen haben, das seit 1938 seine Bedeutung als Symbol für die Ermordung und Vertreibung aller Juden erhalten haben soll. „Die politische Präsentation wurde vom Publikum und der Hochschulleitung mit großer Begeisterung aufgenommen“, so das Bündnis.

Zu sehen war außerdem ein Relief mit der Judensau, eine Symbolik aus dem Mittelalter. Die Darstellung zeigte einen Schweinekopf und die Palästinaflagge. Das Bündnis kritisiert, dass an der Burg der Antisemitismus wieder Hochkonjunktur habe. Die Gruppe Students for Palestine erhalte durch den Stura der Burg technische Unterstützung, um Vorträge und Demonstrationen organisieren zu können. Eine Stellungnahme der Burg zu den Vorwürfen gibt es noch nicht.