Influencerin aus Stuttgart: Olivia von Platen fühlt sich auf Königstraße unsicher Olivia von Platen sprach im aktuellen Podcast von Gleichberechtigung. (Archivbild) Foto: IMAGO/Jan Huebner

Die Stuttgarter Influencerin Olivia von Platen äußert sich über ihr Sicherheitsgefühl auf der Königstraße. Was sagt die Polizei dazu?

Die Stuttgarter Influencerin Olivia von Platen hat sich im Rahmen der Veröffentlichung einer neuen Folge ihres Podcasts über das Thema Sicherheit in Stuttgart geäußert. Zwei Frauen alleine bei Nacht über die Königstraße? „Hier würde mein Mann mich egal wann immer lieber abholen als mich allein gehen zu lassen“, schrieb sie auf Instagram.

Hintergrund der Äußerung ist das aktuelle Gespräch des Podcasts „A&O vom Kaffeequatsch“ mit Ex-Miss-Germany Anahita Rehbein, in dem sie davon berichtet, dass ihr Ehemann, der ehemalige Porsche-Manager Detlev von Platen, ein ungutes Gefühl dabei gehabt habe, sie nur mit einer Frau als Begleitung auf Ibiza feiern zu lassen – wegen möglichen Fehlverhaltens anderer Männer.

Während sich Rehbein und Olivia von Platen im Podcast in diesem Kontext zum Thema Gleichberechtigung austauschen, sieht von Platen große Unterschiede, ob man in München oder in Mexiko ist – oder eben, wie sie später auf Instagram ausführte, auf der Königstraße in Stuttgart.

Stuttgart-Mitte: Tatsächlich mit Kriminalität belastet

Doch ist diese wirklich eine No-Go-Area für kleinere Frauen? Die Polizei kommt zu einer differenzierten Einordnung. „Neben der Königstraße als große Einkaufsstraße umfasst der Stadtbezirk Mitte eine Vielzahl an Restaurants, Bars, Diskotheken und anderen Freizeiteinrichtungen und ist starker Anziehungspunkt für Personen aus Stuttgart und dem Umland“, heißt es auf Nachfrage aus dem Polizeipräsidium Stuttgart.

Die vergleichsweise hohe Kriminalitätsbelastung in diesem Stadtbezirk sei unter anderem darauf zurückzuführen. „Straftaten innerhalb oder im Nahbereich der dem Freizeitverhalten zuzuordnenden Örtlichkeiten müssen deshalb ebenfalls betrachtet werden, während ein Blick auf die Kriminalitätslage allein im öffentlichen Raum, in dem Fall ,nur’ der Königstraße, zu kurz gegriffen wäre“, so die Polizei.

Im Jahr 2024 wurden im Stadtbezirk Mitte 83 Fälle der sexuellen Belästigung und 19 Fälle des sexuellen Übergriffs registriert. Im Jahr zuvor spricht die Polizei von ebenfalls 83 der sexuellen Belästigung und 12 Fälle des sexuellen Übergriffes. Im ersten Halbjahr 2025 wurde demnach zur sexuellen Belästigung eine Fallzahl im unteren zweistelligen Bereich erfasst. Dies stelle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen leichten Rückgang dar.

„Nachtboje“ als Anlaufstelle bei Unsicherheitsheitsgefühl

Trotz statistisch zuletzt eher unauffälliger Entwicklungen hat die Polizei die Königstraße und andere Brennpunkte nach eigenen Angaben dennoch besonders im Blick. „Die Polizei in Stuttgart führt zur Verbesserung der Sicherheitslage, der Steigerung des Sicherheitsgefühls und der Vermeidung von öffentlichen Angsträumen – insbesondere im innerstädtischen Bereich – kontinuierlich Präsenz- und Kontrollmaßnahmen durch“, sagt die Polizei. „Unsere Kolleginnen und Kollegen, insbesondere Kräfte der SKS sind dort täglich, an den Wochenenden verstärkt unterwegs und verfolgen Straftaten und Ordnungsstörungen konsequent und niederschwellig.“ Die Vorkommnisse werden täglich ausgewertet und bewertet, so dass auf entsprechende Entwicklungen schnell reagiert werden kann.

Im Bereich der Sexualdelikte ist die Polizei zudem präventiv engagiert. Ein Projekt, bei dem die Polizei Stuttgart mit der Landeshauptstadt kooperiert, ist die „Nachtboje“. Hier können Menschen, die sich in den Abend- und Nachtstunden auf dem Weg von Club zu Club oder auf dem nach Weg Hause unsicher oder unwohl fühlen eine sichere Anlaufstelle finden und Unterstützung in teilnehmenden Lokalen bekommen.