Die Einreise in die USA ist seit Langem mit einigen Herausforderungen und Bestimmungen verknüpft. Unter andrem müssen Reisende sich vorab informieren, welche Genehmigung sie für ihren Aufenthalt benötigen. Dauert die Reise weniger als 90 Tage, reicht ein ESTA-Visum.
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Wer länger durch die USA reisen möchte oder geschäftlich unterwegs ist, benötigt in der Regel mindestens ein Visum der Klasse B. Für dieses und alle anderen Visa will Präsident Donald Trump jetzt heftige Zusatzkosten einführen.
Trumps „One Big Beautiful Bill Act“
Mit dem „One Big Beautiful Bill Act“ hat Präsident Donald Trump ein umfassendes Gesetzespaket auf den Weg gebracht, das weitreichende Auswirkungen auf Einreisen in die USA hat – auch für Reisende aus Europa. Neben Investitionen in Infrastruktur und Grenzsicherheit enthält das Paket unter anderem neue Zusatzkosten für die Visa-Antragstellung.
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US-Präsident Trump unterzeichnete das neue Gesetz „One Big Beautiful Bill Act“ am 4. Juli 2025 in Washington.
Quelle: IMAGO/ZUMA Press Wire
Das Gesetz wird im Rahmen einer groß angelegten US-Kampagne eingeführt, die mehr Geld in die Staatskassen spülen soll. Zuletzt wurden zum Beispiel auch die Eintrittspreise für Nationalparks erhöht. Mit den zusätzlichen Visakosten müssen Reisende nun mehr Budget für den Urlaub einplanen. Gleichzeitig bleiben die Informationen um die Umsetzung der Gebühren vage.
„Visa Integrity Fee“: Neue Zusatzgebühr von 250 US-Dollar
Ein zentrales Element des Gesetzes ist die sogenannte „Visa Integrity Fee“ – eine zusätzliche Gebühr von mindestens 250 US-Dollar (rund 215 Euro), die alle Reisenden zahlen müssen, die ein Nicht-Einwanderungsvisum beantragen. Also zum Beispiel Geschäftsreisende mit B1/B2-Visum, Studierende mit F1-Visum, Au-pairs, Praktikantinnen und Praktikanten sowie Langzeitreisende mit einem Visum über mehr als 90 Tage, berichtet „CNBC“.
Die Gebühr wird fällig, wenn das Visum genehmigt wird. Sollte der Visumsantrag abgelehnt werden, muss die „Visa Integrity Fee“ nicht gezahlt werden. Die neuen Kosten ersetzen keine bislang bereits gültigen Beträge für Visa. Sie kommen ausdrücklich zusätzlich dazu.
So summieren sich die Gebühren deutlich. Zum Beispiel: Antragsstellende für ein H-1B-Visum (Arbeitsvisum) zahlen aktuell bereits 205 US-Dollar. Inklusive der neuen Gebühr wären es 455 US-Dollar. Hinzu kommt eine Erhöhung der sogenannten I-94-Gebühr von 6 auf 24 US-Dollar, die viele visumspflichtige Reisende betrifft.
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Erstattung möglich – aber unklar und kompliziert
Laut Gesetz besteht die Möglichkeit, die 250-Dollar-Gebühr rückerstattet zu bekommen – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen: Der Aufenthalt muss ordnungsgemäß und ohne Verlängerung um mehr als 5 Tage erfolgen. Zudem dürfen Visainhaberinnen und -inhaber keine unerlaubte Arbeit annehmen.
Die Rückzahlung erfolgt erst nach Ablauf des Visums und der US-Rechnungshof geht davon aus, dass nur ein kleiner Teil der Reisenden tatsächlich einen Antrag auf Erstattung stellen wird, da der bürokratische Prozess noch nicht geregelt ist. US-Anwalt Steven A. Brown rät deshalb dazu, die Gebühr von vornherein als „nicht erstattungsfähig“ zu betrachten und eine tatsächliche Rückzahlung eher als „Bonus“ anzusehen.
Die Höhe der „Visa Integrity Fee“ ist zunächst bis zum 30. September 2025 auf 250 US-Dollar festgelegt. Danach soll sie sich an der Inflation orientieren und könnte durchaus erhöht werden. Wichtig zu wissen: Die neue Gebühr gilt nicht für ESTA-Reisende, die im Rahmen des „Visa Waiver Programs“ bis zu 90 Tage visafrei in die USA reisen können. Doch auch hier wird an der Preisschraube gedreht.
Auch ESTA für die USA wird teurer
Auch Reisende mit ESTA sollen künftig mehr zahlen. Der ESTA-Preis steigt von aktuell 21 US-Dollar auf einen noch nicht final festgelegten höheren Betrag. Im Gespräch sind Erhöhungen auf bis zu 40 US-Dollar. Diese Maßnahme trifft unter anderem auch Reisende aus Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz, die am „Visa Waiver Program“ teilnehmen und eine relativ unkomplizierte und kostengünstige Einreise in die USA ermöglichen.
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Der Aufschlag für den ESTA-Preis fällt zwar geringer aus als die „Visa Integrity Fee“, signalisiert aber dennoch: Die USA setzen zunehmend auf Einnahmen aus der Einreisepolitik.
USA-Reisen werden insgesamt teurer
Der „One Big Beautiful Bill Act“ von Präsident Trump verändert die Bedingungen für Reisende spürbar. Während touristische Kurzaufenthalte zwar weiterhin visafrei möglich sind, müssen Langzeitreisende mit deutlich höheren Kosten rechnen. Gleichzeitig bleiben viele Fragen offen – zur Umsetzung, Rückerstattung und Zahlungspraxis der neuen Gebühr.
Gerade in einem Zeitraum, in dem die USA mehrere große Events erwarten, wie die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 oder das „America 250“-Jubiläum, dürfte die neue Gebühr bei einigen die Reiselust dämpfen. Kritische Stimmen sprechen von einem Widerspruch zwischen Tourismusförderung und Gebührenbelastung. Zudem wurde im Rahmen des Gesetzespakets das Budget von „Brand USA“, der offiziellen Tourismusförderung der Vereinigten Staaten, drastisch von 100 auf 20 Millionen US-Dollar gekürzt.
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Reisereporter