Was passiert, wenn ein russischer Grizzly durch die USA trampelt, mit Babymetal Karaoke singt, Ronnie Radke anschreit und zwischendurch melan­cholisch auf seiner Akustikgitarre klimpert? Richtig: GRIZZLY passiert. Slaughter To Prevail hauen ein Album raus, das klingt, als hätte man Death­core mit Wodka, Rammstein, Anime und einem sehr wütenden Bären ge­mixt. Der Opener ‘Banditos’ legt direkt los, als würde Frontmann Alex Terrible persönlich die Türen eintreten, auch ‘Russian Grizzly In America’ marschiert wie ein Kampfpanzer drüber. Der darauffolgende Song ‘Imdead’ mit Ronnie Radke hört sich beispielsweise an wie Falling In Reverse auf Steroi­den. ‘Babayka’ bringt mit dem dezen­ten Frauen­gesang im Hintergrund eine Prise Folklore ins Spiel – dazu ein klar gesungener Refrain von Alex, der auch ohne Russischkenntnisse sofort im Ohr bleibt. Genauso wie das überraschend harmonische Chaos von ‘Song 3’ mit Babymetal: Dieser Titel hat die Energie eines epischen Anime-Showdowns, in dem gerade der Endgegner das letzte Power-Up zündet. ‘Rodina’ durch­bricht hin­gegen die Härte: akustische Gitar­ren, orchestrale Flächen und gelegent­licher Klargesang schaffen eine fast zerbrechliche Stimmung. Dann ist da noch ‘Behelit’: Inspiriert vom Manga ‘Berserk’ klingt dieses Stück wie ein stark Rammstein-inspirierter Sound­track zum seelischen Zusammenbruch von Guts, dem Protagonisten des Werks von Kentaro Miura. Und wer zum Schluss noch einen harten Treffer direkt ins Gesicht abbekommen will, sollte sich ‘Conflict’, ‘Kid Of Darkness’ und ‘1984’ reinziehen. Fazit: An GRIZZLY wird und vor allem darf auch kein Weg vorbeiführen.

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