In „Superman“ sehen wir nicht nur die Eltern von Clark Kent, also Ma und Pa Kent, sondern auch seinen leiblichen Vater (Bradley Cooper) und seine leibliche Mutter (Angela Arafyan), die sich als ganz schön bösartig herausstellen. Wie kam es dazu?

Wer die Berichterstattung zu „Superman“ hier auf FILMSTARTS.de genau verfolgt hat, konnte es bei uns zwar schon lesen, für die meisten im Publikum dürfte es aber eine große Überraschung gewesen sein: Bradley Cooper spielt im neuen DC-Blockbuster Jor-El, den leiblichen Vater von Kal-El alias Clark Kent alias Superman (David Corenswet), während Angela Sarafyan als seine Mutter Lara Lor-Van zu sehen ist. Doch das ist nicht die einzige Überraschung rund um Supermans leibliche Eltern.

(K)Eine Überraschung: Jor-El und Lara sind böse!

Denn wie sich im späteren Verlauf des Films herausstellt, wurde Kal-El nicht etwa als Baby auf die Erde gesandt, um ein leuchtendes Beispiel für die Menschheit zu sein. Vielmehr wurde er auf die Erde geschickt, um die Menschheit zu unterwerfen, den Planeten zu erobern und so die kryptonische Rasse zu retten.

Auch wenn es etwa in „Superman“ von 1978 oder „Man Of Steel“ von 2013 anders gezeigt wurde: So ungewöhnlich ist diese Enthüllung gar nicht. So gibt es auch Comic-Geschichten, in denen Superman nicht als Retter auf die Erde geschickt wird. Und auch in der DC-Serie „Smallville“ hat die Botschaft, die Jor-El seinem Sohn (hier gespielt von Tom Welling) mitschickt, einen ziemlich unschönen Beigeschmack: Von einer „fehlerhaften Rasse“, die Kal-El mit „starker Hand“ regieren solle, ist dort unter anderem die Rede.

James Gunn erklärt den Twist mit Supermans Eltern

Trotzdem war es natürlich eine bewusste Entscheidung von Drehbuchautor und Regisseur James Gunn, Supermans leibliche Eltern in ein ziemlich negatives Licht zu rücken. Daher haben wir Gunn im Interview auch gefragt, warum er sich dafür entschieden hat. Seine Antwort:

„Ich bin ein großer Superman-Fan, daher habe ich wirklich sehr darauf geachtet, allem treu zu bleiben, was ich für absolut wesentlich für den Charakter hielt. Aber wenn es etwas ist, das nicht absolut wesentlich für den Charakter ist, dann war das für mich eine Möglichkeit, Dinge in andere Richtungen zu lenken, um Überraschungen in den Film einzubauen.“

Das komplette Interview mit James Gunn findet ihr hier:

„Auf einmal taucht dieser Typ auf, der seine Unterhose außen trägt“: „Superman“-Regisseur James Gunn im FILMSTARTS-Interview

Gunn wollte sich also die Freiheit nehmen, Dinge an der Origin-Story von Superman zu ändern, die nicht dem widersprechen, was Superman im Kern ausmacht. Heißt konkret: Es war dem Regisseur zwar wichtig, Superman wieder als Symbol für Güte, Hoffnung und Gerechtigkeit zu zeigen, doch die Absichten von Jor-El und Lara Lor-Van ändern daran ja nichts.

Zudem passt diese Entscheidung auch einfach gut in Gunns bisherige Filmographie, die sich ja schon des Öfteren um leibliche Familien vs. Wahlfamilien drehte – am deutlichsten wohl in „Guardians Of The Galaxy Vol. 2“. Nicht umsonst endet „Superman“ damit, dass sich Clark endgültig von seinen leiblichen Eltern abwendet und sich Bilder von seiner Kindheit mit Ma (Neva Howell) und Pa Kent (Pruitt Taylor Vince) anschaut, statt die kryptonische Botschaft von Jor-El und Lara.

Nach „Superman“ geht es übrigens direkt mit der nächsten kryptonischen Figur weiter, nämlich Supergirl. Was euch in dem gleichnamigen Film mit Milly Alcock als Supermans Cousine erwartet, erfahrt ihr hier:

Das Ende von „Superman“ erklärt: So geht es jetzt im neuen DC-Universum weiter!