Der Leipziger Straßenbahnhersteller erklärte, man halte sich im Rahmen der insolvenzrechtlichen Vorgaben an die Verpflichtungen und gehe davon aus, dass das auch für Heiterblick Alstom gelte.

Wagenkästen wichtig für Goßauftrag

Der Lieferstopp aus Görlitz ist ein Rückschlag für Heiterblick. Er benötigt die Wagenkästen für einen Großauftrag der Leipziger Verkehrsbetriebe über 25 XXL-Bahnen. Die LVB äußerten sich schriftlich zur Situation bei Heiterblick: „Mit Unterstützung von Stadt und Land bietet unsere Bestellung für die Fortführung und potentielle Investoren eine wichtige Perspektive. Verzögerungen sind in der aktuellen Situation unvermeidlich. Sie vergrößern die wirtschaftlichen Risiken in ohnehin schwierigen Zeiten.“

Wie es um den Görlitzer Auftrag steht

Zu dem Großauftrag gehören auch insgesamt 14 neue Straßenbahnen für die Städte Zwickau und Görlitz. In dieser Woche sorgten bereits Aussagen zur Görlitzer Bestellung für Verunsicherung. Auf einem Bürgerdialog soll Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) geäußert haben, er rechne nicht mehr damit, dass Görlitz seine bei Heiterblick bestellten Straßenbahnen noch erhalte.

Laut Staatskanzlei antwortete Kretschmer auf die Nachfrage, was passiere, sollte Heiterblick die Straßenbahnen an die Stadt Görlitz nicht liefern können. Dazu habe Kretschmer gesagt: Das Insolvenzverfahren bedeute nicht, dass die geplante Beschaffung neuer Straßenbahnen für Görlitz und andere sächsische Städte gefährdet sei. Selbst wenn es zum schlechtesten Fall kommen sollte und das Unternehmen nicht liefern könne und den Auftrag zurückgeben müsse, sei weder das Geld verloren noch das Vorhaben aufgegeben.

Forderung an Kretschmer aus Görlitz

Die Linke Fraktion im Görlitzer Stadtrat forderte Kretschmer auf, Heiterblick zu unterstützen. Statt sich weiter für Rüstungsproduktion stark zu machen, sollte der Ministerpräsident diese dringend notwendigen Infrastrukturmaßnahmen für Görlitz mit allen Kräften unterstützen, sagte die Fraktionsvorsitzende, Jana Lübeck. Die Stadt spiele eine wichtige Rolle im Strukturwandelprozess und könne nicht auf das Projekt ÖPNV-Modellstadt verzichten. Es brauche Klarheit für die Stadträte und Bürger.

Die Stadt Görlitz teilte auf Nachfrage mit, dass sie weiterhin mit allen Beteiligten im Gespräch sei. Man werde die für die Stadt zeitlich und wirtschaftlich beste Lösung verhandeln.