Newsblog zum Ukraine-Krieg
Kommandeur: Russland und China können schon 2027 zuschlagen
Aktualisiert am 19.07.2025 – 00:02 UhrLesedauer: 24 Min.
Russischer Kampfflieger im Kaliningrader Gebiet (Archivbild): „Wir haben das Szenario (einer Einnahme) bereits durchgespielt.“ (Quelle: Vitaly Nevar/imago-images-bilder)
Ein US-General warnt Moskau vor einem Angriff auf die Nato. London verhängt Sanktionen gegen 18 russische Agenten. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Der Kommandeur der US-Truppen in Europa, Alexus Grynkewich, hat vor einem Szenario gewarnt, in dem Russland und China gleichzeitig Kriege in Europa und im Pazifik beginnen können. Ein solcher Krieg können bereits 2027 möglich sein, sagte der General auf einer Militärkonferenz in Wiesbaden. „Wir werden jede Ausrüstung, jedes Gerät und sämtliche Munition brauchen, die wir kriegen können, um das zu besiegen“, sagte Grynkewich. Sollte Chinas Präsident Xi Jinping einen Schritt gegen Taiwan unternehmen, werde er einen solchen Angriff vermutlich mit Russlands Präsident Wladimir Putin koordinieren – das eröffne die Möglichkeit eines globalen Konflikts, so Grynkewich.
Das russische Militär hat einen neuen massiven kombinierten Luftangriff mit Kampfdrohnen und Raketen auf die Ukraine gestartet. Am frühen Abend wehrte die ukrainische Flugabwehr mehrere Drohnen im Anflug auf die Hauptstadt Kiew ab. Dutzende weitere russische Drohnen befanden sich noch im ukrainischen Luftraum. Zuvor waren mehrere ballistische Raketen auf Ziele bei der südostukrainischen Großstadt Dnipro abgefeuert worden.
Unbestätigten Berichten zufolge starteten zudem Bomber der strategischen Luftwaffe Russlands. Diese können Marschflugkörper über große Distanzen abfeuern.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Russland greift dabei regelmäßig Ziele im ukrainischen Hinterland mittels Raketen und Drohnen an.
Die USA haben nach einem Medienbericht die Reihenfolge der Abnehmer der Patriot-Luftabwehrsysteme geändert und Deutschland vor die Schweiz gesetzt. Dadurch könne Deutschland rascher zwei bereits vorhandene Patriot-Systeme an die Ukraine abgeben, berichtete das „Wall Street Journal“ am Freitag unter Berufung auf drei hochrangige Mitarbeiter der US-Regierung. Damit erleichtern die USA zum ersten Mal Waffenlieferungen an die Ukraine, nachdem Präsident Donald Trump eine härtere Gangart gegenüber Russland eingeschlagen und weitere Waffenlieferungen angekündigt hat.
Nach Angaben des US-General Chris Donahue ist die Nato inzwischen gut gerüstet, um einen möglichen russischen Angriff von der Exklave Kaliningrad aus abzuwehren. So könnten die US-Armee und ihre Verbündeten das zwischen Polen und Litauen gelegene Gebiet „in einem nie dagewesenen Tempo“ einnehmen, sagte Donahue dem Fachportal „Defense News“ zufolge am Mittwoch bei einer Militärkonferenz in Wiesbaden. Kaliningrad sei gerade mal 75 Kilometer breit und von Nato-Ländern umgeben.
„Wir haben das Szenario (einer Einnahme) bereits durchgespielt und Pläne für einen solchen Fall entwickelt“, führte Donahue dem Bericht zufolge aus. Und wir haben die Fähigkeiten entwickelt, Russlands Vorteil durch Masse und Momentum zu neutralisieren. Wir wissen schon genau, was wir dafür brauchen.“ Entscheidend dafür sei, dass die Nato über ausreichend Raketenwerfer verfüge, die von allen Mitgliedsländern bedient werden könnten. Lesen Sie hier mehr dazu.
Die britische Regierung hat weitere Sanktionen gegen mehrere Spione des russischen Geheimdienstes GRU angekündigt. Insgesamt 18 Offiziere aus drei Einheiten des Geheimdienstes sind von den Maßnahmen betroffen, wie das britische Außenministerium mitteilte. Diese hätten auf Befehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin „Chaos und Unordnung verbreitet“.