Heute finden in der Münsteraner Innenstadt gleich sieben Versammlungen statt. Die Polizei rechnet mit starken Verkehrsproblemen.
Erneut hat eine Privatperson aus dem rechtsextremen Spektrum zu einer Versammlung aufgerufen. Erst vor zwei Wochen gab es eine solche Demonstration mit rund 120 Personen. Über 1100 Menschen haben gegen die Rechtsextremen demonstriert.
Neo-Nazi-Begräbnis ist Grund für Versammlung
Hintergrund ist ein Rechtsstreit um das Begräbnis von Neo-Nazi Siegfried Borchardt. Das Begräbnis möchte die Stadt Dortmund anonym halten, damit kein Wallfahrtsort für die rechtsextreme Szene entsteht. Das entsprechende Verfahren ist nun vom Oberverwaltungsgericht für das Land NRW in Münster anhängig, weshalb Anhänger von Siegfried Borchardt zu Demonstrationen aufgerufen haben.
Bei der vergangenen Demo gab es längere Unterbrechungen, weil viele der Teilnehmenden schwarz-weiß-rote Fahnen trugen. Die Polizei prüfte „paramilitärisches Verhalten“, kassierte mehrere Fahnen ein und nahm 39 Personalien auf. Insgesamt gab es an dem Tag 75 Strafanzeigen.
Insgesamt sieben Demonstrationen in Münster
Nachdem bekannt wurde, dass es einen neuen Aufmarsch von Rechtsextremen geben soll, formierte sich Gegenprotest. Bisher haben vier Privatpersonen Kundgebungen und einen Aufzug angemeldet.
Zusätzlich sind zwei weitere unabhängige Versammlungen zu den Themen „Kinder in Gaza“ auf dem Prinzipalmarkt sowie „Wegbereiter für Frieden im Iran“ auf dem Schlossplatz angemeldet. Alle Versammlungen finden im Zeitraum von 12 bis 22 Uhr statt.
Straßensperrungen und Parkverbote
Um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, führt die Polizei Münster sogenannte Kooperationsgespräche mit den Organisatoren der Demos. „Inhalt der Gespräche sind unter anderem die Versammlungsorte und -strecken“, schreibt die Polizei in ihrer Pressemitteilung.
Schwerpunkt der Veranstaltungen wird auf der Westseite des Hauptbahnhofs bis zum Bereich des Ludgeriplatzes liegen. Die Versammlungen der Gegendemonstranten werden auf der Westseite des Hauptbahnhofs, an der Ecke Hafenstraße/Von Steuben-Straße, am Ludgeriplatz und auf dem Servatiiplatz stattfinden.
Bürgertelefon eingerichtet
Dafür sind am Samstag erneut Parkverbotszonen und Straßensperrungen in den Bereichen eingerichtet. Die Polizei Münster hat am Mittwoch rund tausend Flyer verteilt, um Anwohnende und Geschäftsbetreibende über die Beeinträchtigungen zu informieren.
Zudem gibt es ein Bürgertelefon, worüber Bürger aktuelle Informationen rund um die Demonstrationen und Einschränkungen bekommen können.
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