„Auf die Plätze, fertig, los!“, ruft Birgit ihren Enkelkindern von unten zu. Die drei Kinder sitzen oben auf der „Super-Rutsche“, jeder auf seinem eigenen Teppich – und liefern sich ein Wettrennen. „Wir Großeltern lieben die Kirmes und kommen immer aus Dortmund mit unseren Enkelkindern hierher. Und jedes Jahr freuen sich die Kinder besonders auf diese Rutsche“, erzählt Birgit. Doch auch viele neue Attraktionen sind ihr und ihrem Mann Klaus in diesem Jahr aufgefallen. „Es gibt diesmal wirklich viele tolle neue Fahrgeschäfte, auch für kleinere Kinder – das gefällt uns sehr“, sagt Klaus.
Und wie jedes Jahr gehört eine Tradition einfach dazu: Der Sieger des Rutschen-Wettrennens darf den Kirmes-Snack aussuchen. Linus, der diesjährige Gewinner, weiß schon ganz genau, wohin es gehen soll: „Ich möchte unbedingt das fliegende Eis probieren“, sagt er begeistert. Der Besuch bei Dr. Icecream – mit dem spektakulär in Stickstoff gefrorenen Puffreis – wird also ganz sicher ein Highlight.
Jan und Anneke, beide Anfang dreißig, sind aus den Niederlanden angereist und kommen vor allem wegen der großen und wilden Fahrgeschäfte nach Düsseldorf. „Die Anreise mit der Bahn geht immer schnell. Wir lieben die schnellen Karussels – und die schöne Lage direkt am Wasser“, erzählen sie. Besonders beeindruckt hat sie die neue Attraktion „Evolution“. Einen kleinen Kritikpunkt haben die beiden jedoch: „Auf der Rheinkirmes kann man leider noch nicht überall mit Karte zahlen – das sind wir aus den Niederlanden gar nicht mehr gewohnt.“
Einen der längsten Anfahrtswege hatten vermutlich Hannah und Benno. „Wir sind heute zum ersten Mal hier, denn wir kommen aus München“, erzählen sie. Zugegebenermaßen war die Rheinkirmes nicht das ursprüngliche Ziel. „Wir wollten eigentlich nach Bochum, ins Musical Starlight Express. Das wurde aber wegen einer Bombenentschärfung abgesagt.“ Nun sind die beiden in Düsseldorf – und sehr zufrieden mit ihrer Alternative. „Es sieht echt witzig aus hier“, sagt Benno.
Eben noch ein Bier in der Hand, schlendern die Rentner Rudolf und Peter jetzt Richtung Riesenrad. „Wir haben gerade ein leckeres Füchschen getrunken“, erzählen sie gut gelaunt. Für den 73-jährigen Düsseldorfer und den 81-jährigen Kölner ist das Treffen auf der Rheinkirmes längst Tradition geworden. Was ihnen jedoch weniger gut gefällt: die Preise. „Es ist schon alles deutlich teurer geworden“, stellen sie fest. Trotzdem machen sie sich auf den Weg zu ihrem persönlichen Highlight: dem Riesenrad. Die wilden Karussells lassen sie lieber aus. „Sonst geht ja die Brille kaputt“, meint Rudolf lachend. „Aber vom Riesenrad aus hat man einen wunderschönen Blick über Düsseldorf.“
Nach 15 Jahren haben sich Birgit und Christoph aus Duisburg in diesem Jahr wieder auf den Weg zur Rheinkirmes gemacht. Eine Neuerung, die ihnen seit ihrem letzten Besuch positiv aufgefallen ist, ist der Wasserspender mit kostenlosem Trinkwasser der Stadtwerke Düsseldorf. „Gerade bei diesen Temperaturen ist das wirklich wichtig“, betont Birgit.
Elena ist gemeinsam mit ihrer ganzen Familie unterwegs. „Wir sind zum ersten Mal hier – und haben die Kirmes ehrlich gesagt ein bisschen unterschätzt“, erzählt die junge Mutter. Ihre Tochter sitzt im Rollstuhl, ihre Mutter nutzt einen Rollator. „Am Anfang ging es mit dem Boden noch gut, aber je länger wir laufen, desto schwieriger wird es mit den Pflastersteinen. Richtig Spaß macht das leider nicht.“ Was sie jedoch positiv überrascht hat: „Wir haben wirklich sehr schnell und sehr nah einen Parkplatz gefunden – damit hatten wir nicht gerechnet.“
Für die Düsseldorfer Studentinnen Anna und Livia ist es in diesem Jahr schon das dritte Mal, dass sie die Rheinkirmes besuchen. „Uns gefällt der Vibe hier richtig gut – die Musik und der Blick auf den Rhein“, erzählen sie. „Aber es ist hier immer so voll, besonders abends, das macht es leider etwas kaputt.“ Auch mit den Toiletten sind sie nicht zufrieden. „Die sind vergleichsweise wirklich teuer und dafür leider trotzdem nicht richtig sauber“, findet Anna. Trotzdem habe sie das nicht von einem dritten Besuch abgehalten – und vielleicht folgt sogar noch ein vierter.