Frankreich will seinen ersten grossen Titel gewinnen – und erstmals Deutschland an einem Turnier bezwingen.Bild: keystone
Frankreich und Deutschland machen am Samstagabend in Basel den letzten Halbfinalisten an der Frauen-EM unter sich aus. Die Équipe Tricolore ist leicht zu favorisieren.
19.07.2025, 14:5919.07.2025, 14:59
Die Französinnen beeindruckten in der Vorrunde. Sie holten das Punktemaximum und bezwangen mit England (2:1) sowie der Niederlande (5:2) die letzten beiden Europameisterinnen im Fussball. Das kommt nicht von ungefähr. Das Team von Trainer Laurent Bonadei reiste mit viel Selbstvertrauen in die Schweiz, da es es schon in den acht vorangegangenen Partien in diesem Jahr den Platz als Sieger verlassen hatte. Auch das letzte Duell gegen Deutschland im Februar 2024 entschieden die Französinnen mit 2:1 zu ihren Gunsten.
Frankreich fertigt die Niederlande – die Highlights.Video: SRF
Auch wegen der aktuellen Siegesserie ist Bonadei überzeugt vom Weiterkommen. Zudem spüre er, dass der Teamgeist stimme. Der Viertelfinal ist für ihn ein Test, wie weit das junge Team in der Entwicklung schon ist. Der 55-Jährige verzichtete auf die routinierten Spielerinnen Wendie Renard (34), Eugénie Le Sommer (36) und Kenza Dali (33). «Bei einem solchen Turnier sehen wir, ob wir unser Niveau steigern können», sagte Bonadei.
Nicht für die Französinnen spricht die Bilanz gegen Deutschland an grossen Turnieren, gingen doch sämtliche fünf Duelle an einer EM, WM oder an Olympischen Spielen verloren. An der EM vor drei Jahren in England setzten sich die deutschen Frauen im Halbfinal 2:1 durch. Überhaupt sind die Französinnen noch titellos, auch den Final haben sie an einem Grossanlass nie erreicht.
Der Tiefpunkt des Debakels gegen Schweden: Carlotta Wamser fliegt vom Platz.Bild: keystone
Derweil triumphierte Deutschland an acht der 13 bisherigen EM-Turniere. Jedoch setzte es für die Equipe von Trainer Christian Wück im letzten Vorrundenspiel gegen Schweden trotz einer frühen Führung eine 1:4-Niederlage ab, die Fragen aufgeworfen hat.
Erschwerend kommt für den wegen seines Führungsstils in der Kritik stehenden Wück hinzu, dass auf der rechten Abwehrseite nach der im ersten Spiel verletzt ausgefallenen Kapitänin Giulia Gwinn auch deren Vertreterin Carlotta Wamser wegen ihrer Roten Karte gegen Schweden fehlt. Den Widerständen will das Team mit einer Jetzt-erst-recht-Einstellung entgegenwirken. «Ihre individuelle Klasse ins unbestritten, wir wollen ein unangenehmer Gegner sein», sagte Wück. Die 33-jährige Kathrin Hendrich ergänzte: «Wir sollten uns bewusst machen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, in der K.o.-Runde zu stehen. Darauf können wir stolz sein. Wir müssen Ruhe bewahren und mit vollem Fokus und Lockerheit ins Spiel gehen.» (abu/sda)
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