Als Steve Mounié nach 62 Minuten in der Memminger Arena seinen Arbeitstag beendete und ausgewechselt wurde, da wurde der 30-jährige Stürmer des FC Augsburg von den 2800 Zuschauern mit viel Beifall verabschiedet. 3:1 führte der Bundesligist zu diesem Zeitpunkt beim FC Memmingen, am Ende hieß es 4:1 (2:1).

Alle drei Tore (17., 30. FE, 47.) hatte der Nationalspieler aus dem Benin selbst erzielt. Es wäre wohl auch ein viertes dazugekommen. Doch beim Foulelfmeter in der 56. Minute ließ Mounié Arne Maier den Vortritt, der sicher verwandelte.

FCA-Trainer Jess Thorup setzt auf Phillip Tietz und Samuel Essende

Aber auch so war ein erstes Ausrufezeichen des 30-jährigen Mounié, der im Sommer 2024 ablösefrei von Stade Brest zum FCA gekommen war. Doch unter Trainer Jess Thorup konnte der wuchtige Offensivspieler nicht richtig Fuß fassen, musste sich hinter Phillip Tietz und Samuel Essende einordnen. Am Ende kam der Familienvater, der 2017 als 22-Jähriger für 13 Millionen Euro von Stade Brest zum damaligen Premier-League-Aufsteiger Huddersfield Town transferiert wurde, auf 16 Einsätze und ein Tor.

Jetzt soll es für Mounié unter dem neuen Trainer Sandro Wagner ein Neustart werden. Wagner, früher selbst Stürmer, weiß, wie positiv sich solche Treffer auf das Selbstvertrauen auswirken, auch wenn sie „nur“ im zweiten Testspiel der Saison erzielt wurden. „Für einen Torjäger ist es immer wichtig, Tore zu machen, egal ob es in so einem Spiel ist, oder auf einem anderen Level.“ Es sei wichtig, in die Abläufe zu kommen. Steve hat sich gut präsentiert.“

Doch Wagner ließ auch durchklingen, dass derzeit Phillip Tietz und Samuel Essende die besseren Karten haben. Tietz wurde am Freitag komplett geschont, Essende ersetzte Mounié dann in der 62. Minute. Denn dem Lob für Mounié ließ er auch gleich eines für die beiden Konkurrenten folgen. „Aber auch Titzi und Samuel haben sich bisher gut präsentiert.“

FCA-Trainer Sandro Wagner: „Mental und körperlich am Anschlag“

Die beiden gehörten zu den Top-Spielern, die Wagner für das zweite Testspiel innerhalb von 24 Stunden (Samstag, 16 Uhr) beim österreichischen Zweitligisten Austria Lustenau geschont hatte. Dreifach-Torschütze Mounié wird da wohl erst einmal auf der Bank Platz nehmen müssen. „Es macht keinen Sinn, wenn wir heute mit der vollen Kapelle spielen und morgen nur mit den jungen Spielern“, erklärte Wagner nach dem zweiten Testspiel in der noch jungen Vorbereitung. „Man sieht nach zwei intensiven Wochen, dass wir mit der Dosierung schon am Anschlag sind. Mental und körperlich.“ Deshalb bot Wagner im Allgäu seinen Kader auch viele FCA-Talente auf. „Wir wollen junge Spieler ausbilden. Das ist immer ein großer Wunsch und ein großes Ziel, aber man muss es auch leben. Und das tun wir.“

Einer, der die Chance am Freitag nutzte, war der 20-jährige Aiman Dardari. Der offensive Außenbahnspieler, der zwei Länderspiele für Luxemburg absolviert hat, war im Winter von der U19 des FSV Mainz zur U23 des FCA gewechselt.

Aiman Dardari überzeugte beim 4:1 des FCA gegen Memmingen.

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Aiman Dardari überzeugte beim 4:1 des FCA gegen Memmingen.
Foto: kolbert-press

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Aiman Dardari überzeugte beim 4:1 des FCA gegen Memmingen.

Aiman Dardari überzeugte beim 4:1 des FCA gegen Memmingen.
Foto: kolbert-press

In Mainz sah er keine Perspektive, um in den Bundesliga-Kader zu kommen, beim FCA hat er am Freitag schon einmal ein kleines Bewerbungsschreiben abgeschickt.

FCA-Trainer Sandro Wagner sieht noch viel Luft nach oben

Allerdings wies Wagner auch darauf hin, dass ihm nicht alles gefallen hatte, was seine Mannschaft zeigte. „Wir haben viel gut umgesetzt in den ersten beiden Wochen. Heute war aber schon noch viel Luft nach oben in gewissen Abläufen.“

Memmingen präsentierte sich aber auch als ein gut geordneter Gegner, der den FCA mit seinem schnellen Umschaltspiel ab und zu richtig trietzte. Wie beim zwischenzeitlichen 1:1 (21.) durch Luis Vetter. Die Allgäuer sind in der Vorbereitung schon viel weiter als der FCA. Schon am kommenden Freitag steigt der Regionalliga-Aufsteiger in die Punktspiele ein. Wagner war dies aber gerade recht: „Gegen solch einen Gegner ist es gar nicht so einfach, weil es gut ausgebildete Spieler sind, die sehr tief stehen, die Räume sind eng. Das ist eine gute Vorbereitung auf unsere erste Pokalrunde in Halle. Da sind viele Abläufe gegen den Ball schon sehr ähnlich.“

Spiel am Samstag gegen Lustenau: Fanfreundschaft zwischen den FCA und Austria Lustenau

Der heutige Gegner Austria Lustenau wird von den Anforderungen her noch ein bisschen höher eingeordnet. Und es wird Wettkampfatmosphäre herrschen. Denn die FCA-Ultras pflegen eine enge Fan-Freundschaft mit ihren Kollegen aus Lustenau. Sie werden darum zahlreich nach Vorarlberg kommen. Der österreichische Zweitligist weiht mit dem Spiel gegen den FCA sein neues Stadion ein. Es ist bereits ausverkauft. Vielleicht ja wieder eine Bühne für Steve Mounié. Der zeigte sich nach seinem Dreierpack im FCA-TV optimistisch: „Es ist alles neu. Ein neuer Coach, ein neuer Staff, eine neue Saison. Das ist gut für mich. Was in der vergangenen Saison passiert ist, ist Vergangenheit. Ich freue mich auf die neue Saison.“

  • Robert Götz

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  • FC Augsburg

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  • Sandro Wagner

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