Nach der Explosion eines Feuerwerkskörpers auf der Rheinkirmes in Düsseldorf geben Veranstalter, Polizei und Rettungsdienste Entwarnung. Alle 19 durch die Explosion verletzten Personen befinden sich außer Lebensgefahr, wie Andreas Paul Stieber vom St. Sebastianus Schützenverein am Sonntag mitteilte.
Unter den 16 Leicht- und 3 Schwerverletzten des Unfalls am Freitagabend am Düsseldorfer Rheinufer befänden sich auch drei Kinder im Alter von vier und zwei Jahren. Man hoffe, „dass sich alle Betroffenen schnellstmöglich und nachhaltig von den Folgen des Unfalls erholen“, sagte er.
Rheinkirmes öffnete wieder am Samstag
Nach dem Unfall am Freitagabend wurde laut Polizei das Feuerwerk vorzeitig beendet. Auch die Kirmes selbst, die ursprünglich bis 2 Uhr in der Nacht zu Samstag dauern sollte, wurde frühzeitig geschlossen. Am Samstag hatte sie wieder geöffnet.
Die Rheinkirmes in Düsseldorf zieht jährlich viele Besucher an.
© IMAGO/Anadolu Agency/IMAGO/Hesham Elsherif
Die Kirchen in Düsseldorf veranstalteten am Nachmittag eine ökumenische Andacht für Betroffene und Angehörige auf dem Festplatz der Rheinkirmes, bei der für die Verletzten der Feuerwerksexplosion gebetet wurde. Ein Kind erlitt den Angaben zufolge bei dem Unglück während des Feuerwerks schwere Brand- und sonstige Verletzungen im Gesicht sowie an Hals, Armen und Beinen.
Rheinkirmes: Wie kam es zu dem Feuerwerksunfall?
Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass es sich bei der Feuerwerksexplosion um ein Unglück und keine vorsätzliche Tat gehandelt hat. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Ursache laufen noch, sagte ein Polizeisprecher.
Die Spurensicherung der Polizei dauerte bis Samstagmittag. Bislang ist die Ursache für das Unglück offen. Anfangs sprach die Polizei selbst vom Verdacht, dass eine umgekippte Startvorrichtung das Unglück ausgelöst haben könnte. Der leitende Beamte bat dann darum, nicht zu spekulieren. Es würde ihn alle Richtungen ermittelt. Das Landeskriminalamt untersuche derzeit im Labor das sichergestellte Material, so der Polizist.
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Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit rund 80 Einsatzkräften vor Ort. Der Einsatz dauerte rund zwei Stunden.
Rheinkirmes-Feuerwerk für 2026 steht auf der Kippe
Schützenbruder Andreas-Paul Stieber bedankte sich im Namen des Ausrichters der Kirmes bei den Rettungskräften und Ärzten für die schnelle Versorgung der Betroffenen. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen“, sagte Stieber. Ein großartiger Tag sei mit einem tragischen Unglück geendet. Er sei tief schockiert.
Das Feuerwerk für 2026 steht demnach auf der Kippe. Stieber sagte am Sonntag bei einer Abschluss-Pressekonferenz, seine persönliche Tendenz gehe eher gegen eine erneute Durchführung. „Es ist nach diesem Schock vom Freitagabend schwer, mich nochmals dafür zu entscheiden“, sagte Stieber.
Ein Polizeiauto steht bei den Abschussvorrichtungen für das Feuerwerk der Rheinkirmes auf den Rheinwiesen.
© dpa/Christoph Reichwein
Er und sein Team wollen aber auch mit Rücksicht auf die Opfer erst später endgültig darüber entscheiden. Zuerst müsse nach seiner Überzeugung das Ermittlungsergebnis der Kriminalpolizei abgewartet werden.
Feuerwerk folgte nach großer Drohnenshow
Für Aufsehen hatten die Veranstalter mit ihrer Ankündigung zur größten Drohnenshow Deutschlands gesorgt: Die mit Musik unterlegte rund 20-minütige Show, bei der 1000 Drohnen mit ihren kleinen Lampen riesige Skulpturen am Abendhimmel bildeten, fand am ersten Samstag des Volksfestes und ein zweites Mal am Freitagabend statt. Unmittelbar danach folgte das traditionelle Feuerwerk.
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Mit der Rheinkirmes feiert der über 700 Jahre alte St. Sebastianus Schützenverein den Namenstag seines Schutzpatrons St. Apollinaris (23. Juli). An den zehn Kirmestagen präsentieren mehr als 300 Schausteller ihre Fahrgeschäfte und Festzelte auf der rund 165.000 Quadratmeter großen Festwiese auf der linken Rheinseite direkt gegenüber der Düsseldorfer Altstadt. (dpa/AFP/epd)