Hanau/Friedberg/Niddatal. Polizei und Staatsanwaltschaft haben in Hanau und im Wetteraukreis einen SMS- und Telefonbetrugsring zerschlagen. Ein 23 Jahre alter Mann sei nun in Untersuchungshaft, gegen sechs weitere mutmaßliche Täter werde wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs und Geldwäsche ermittelt, teilte die Polizei mit. Die Gruppe soll in ganz Deutschland in mindestens 20 Fällen Menschen mit sogenanntem Smishing (Wortschöpfung aus SMS und Phishing) um Zehntausende Euro gebracht haben. Oft sei bei den Opfern ein Schaden im fünf- bis sechsstelligen Bereich entstanden.
Die Opfer erhielten demnach SMS-Benachrichtigungen, in denen sie aufgefordert wurden, über einen Link ihre Bankdaten zu aktualisieren. Folgten die Menschen dem Link, gelangten sie auf eine Website, die der ihrer Bank täuschend ähnlich sieht. Dort sollten sie dann die Zugangsdaten für ihr Online-Banking – samt Passwort – eingeben. „Auf diese Weise erhalten die Täter Zugriff“, so die Polizei in der Mitteilung.
Die mutmaßlichen Täter sollen dann eine Überweisung vorbereitet und ihre Opfer angerufen haben. Am Telefon gaben sie sich laut den Ermittlern als Bankmitarbeiter aus und erzählten, die Aktualisierung der Daten sei zu spät passiert, Betrüger hätten auf das Konto zugegriffen. Sie sagten weiter, Abbuchungen durch die vermeintlichen Betrüger ließen sich nur stoppen, wenn die Menschen ihnen ihre TAN, die bei Online-Überweisungen auf das Handy geschickt wird, gäben. (dpa)