„Es ist eine unglaublich schöne Sache, einen Ort und einen Rahmen zu finden, an dem man einfach zusammen sein und Spaß haben kann – außerhalb von Schule und anderen Aktivitäten“, schwärmt Victoria über den Handballverein. Hier sei jeder „willkommen, so, wie er ist“. Sie habe es genossen, das Spiel „als Team und als Mannschaft“ bestreiten zu können. Solche Eindrücke kennt Victoria aus ihrer eigenen Schulzeit nicht.
Es muss fantastisch sein, das zu erleben. Ich war selbst nie Teil eines Teams, ich habe meinen Sport allein betrieben und nebenbei. Deshalb bin ich ein bisschen traurig, dass ich das nie ausprobieren konnte.
Kronprinzessin Victoria
SVT
Als Victoria fast an der Last der Krone zerbrach
Bei ihrer Erziehung achteten ihre Eltern von Anfang an auf Normalität und schickten Victoria auf staatliche Schulen. Dort hatte sie es nicht immer leicht.
Genau wie ihr Vater und ihre Geschwister, leidet Victoria an Dyslexie, einer Lese-Rechtschreib-Störung. „Ich fühlte mich deshalb dumm, verkorkst und faul“, so die Kronprinzessin 2002 während eines Vortrages an der Universität von Orebro.
„Mir hat die Schule Spaß gemacht, aber sie war auch sehr schwierig. Wenn jemand Probleme mit dem Lesen und Schreiben hat, kann das manchmal ziemlich hart sein. Es mag nach einem kleinen Problem aussehen. Aber das ist es nicht. Ich weiß das.“
Ihren Schulstoff habe sie nach dem regulären Unterricht mit einem Privatlehrer auswendig gelernt – durch Zuhören. Da blieb nicht viel Zeit für außerschulische Aktivitäten. Hinzu kam der Druck, eines Tages das Oberhaupt einer jahrhundertealten Dynastie zu sein.
Bereits mit 15 Jahren übernahm sie erste repräsentativen Pflichten. „Ich wurde mir dieser großen Verantwortung als Kronprinzessin schlagartig bewusst“, lässt Victoria 2017 diese schwere Zeit in einem zweiteiligen Porträt des schwedischen Senders TV4 Revue passieren. „Ich wollte immer so viel mehr, als ich leisten konnte. Ich war nie zufrieden.“
Victoria wurde immer dünner. 1997 bestätigte der Hof, dass die damals 20-jährige Thronfolgerin unter einer „starken Essstörung“ litt. Erst als sie Schweden 1998 verließ, um in der Nähe von New York Geschichte und Politik zu studieren, konnte sie sich nach und nach erholen. „In den USA erhielt ich professionelle Hilfe, das war sehr wichtig für mich.“