Das Superheld*innen-Rad erfindet „Superman“ vielleicht nicht neu, doch das DCU-Debüt stellt immerhin in einer Sache eine deutliche Verbesserung zum MCU dar.

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Das DCEU ist tot, es lebe das DCU. Mit „Superman“ feierte das neue DC Universe jetzt sein Kino-Debüt und zumindest international lässt der Film mächtig die Kassen klingeln. Regisseur, Drehbuchautor und DC-Studios-Co-Chef James Gunn darf sich zudem über viel positive Resonanz freuen: Satte 93 % Zustimmung gibt es aktuell vom Publikum auf Rotten Tomatoes.

Ob das DCU es in den nächsten Jahren mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) aufnehmen kann, muss sich natürlich noch zeigen. Doch zumindest in einer Hinsicht ist der Herausforderer dem Klassenprimus deutlich überlegen: „Superman“ hat die klar knalligeren Farben.

Das mag für viele ein zu vernachlässigender Aspekt sein, doch im MCU stört es mich tatsächlich seit Jahren. Denn die Farbsättigung in Marvel-Filmen ist selten existent, praktisch alles wirkt so grau in grau und damit leblos und langweilig. Dabei haben wir es hier mit Verfilmungen von Comic-Büchern zu tun, entsprechend sollten diese stilistisch auffallen.

Wie ich „Superman“ fand, verrate ich euch in dem folgenden Video:

Poster
Darum sind die Marvel-Filme so blass

Über die technischen Gründe, warum die Marvel-Filme so eintönig sind, möchte ich euch an dieser Stelle nicht langweilen. Wer mehr dazu erfahren will, kann sich gerne dieses Video zu dem Thema von Patrick H. Willems ansehen, dessen YouTube-Kanal ich Film-Interessierten ohnehin nur ans Herz legen kann (sofern ihr der englischen Sprache mächtig seid):

Um den wichtigsten Punkt aber wiederzugeben: In den Marvel-Filmen gibt es kein richtiges Schwarz. Selbst die dunkelsten Stellen sind stets ein verwaschenes Schwarz, wodurch kein Kontrast existiert und Farben nicht richtig zur Geltung kommen. Es ist kein Wunder, dass alles irgendwie grau wirkt.

Manche mögen argumentieren, dass die mangelnde Farbsättigung bei Marvel-Filmen eine stilistische Entscheidung ist. So sollen die Titel realistischer wirken und es mehr den Anschein haben, sie würden in unserer Welt spielen. Für geerdete Titel wie „The Return of the First Avenger“ und „Black Widow“ mag das noch wie ein Argument erscheinen, doch spätestens bei den „Avengers“-Filmen und der kosmischen Seite des MCU stößt dieser Punkt an seine Grenzen. Das Problem ist schließlich, dass auch diese Filme schrecklich öde aussehen.

Dabei liegt das nicht daran, dass keine Farben in ihnen vorkommen würden. „Thor: Tag der Entscheidung“ und wohl nicht zufällig die „Guardians of the Galaxy“-Filme von James Gunn stechen in dieser Hinsicht im MCU heraus. Und doch macht „Superman“ aktuell deutlich, dass selbst sie buchstäblich im direkten Vergleich verblassen.

Denn der DCU-Film wirkt derart bunt und lebendig, dass mir das MCU-Problem nur umso stärker vor Augen geführt wird. Allein optisch freue ich mich deswegen auf die kommenden Titel im DCU. Etwas Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft.