Als Mitte Februar 2025 der Post SV Augsburg Insolvenz anmelden musste, da hing die Zukunft des Traditionsvereins am seidenen Faden. Der Verein hatte sich mit dem Neubau seines Sport-Campus übernommen. Dazu beigetragen hatten, neben den im Nachhinein zu optimistischen Annahmen des Vereins, auch die Corona-Krise und die explodierenden Energiepreise durch den Ukraine-Krieg. Ein toxisches Gemisch, das die Existenz des Vereins bedrohte. Er musste Insolvenz anmelden. Fünf Monate später ist der Verein gerettet. Er hat zwar keine eigene Immobilie mehr, ist aber finanziell saniert und kann nun wieder seine Zukunft planen.
Der Post SV Augsburg kann ab 1. August wieder eigenverantwortlich handeln
Denn vor wenigen Tagen haben die Gläubiger und Vereins‑Delegierten dem vorgelegten Insolvenzplan bei einem Termin beim Amtsgericht Augsburg einstimmig zugestimmt. Damit hat Insolvenzverwalter Georg Jakob Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH ein erfreuliches Ergebnis für den Post SV erreicht.
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Sanierungsexperte Georg Jakob Stemshorn ist mit dem Ergebnis seiner Arbeit beim Post SV zufrieden.
Foto: Pluta Rechtsanwalts GmbH
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Sanierungsexperte Georg Jakob Stemshorn ist mit dem Ergebnis seiner Arbeit beim Post SV zufrieden.
Foto: Pluta Rechtsanwalts GmbH
Dank der Zustimmung kann der traditionsreiche Sportverein seinen Fortbestand sichern und ab dem 1. August 2025 wieder eigenverantwortlich handeln. Die Verantwortlichen rechnen mit der Aufhebung des Insolvenzverfahrens im Sommer 2025, sobald der Insolvenzplan rechtskräftig ist und die im Plan vorgesehenen Zahlungen vorgenommen worden sind.
Stadtsparkasse Augsburg und der BLSV können mit einer sehr guten Rückzahlquote rechnen
Nach Informationen unserer Redaktion können die Stadtsparkasse Augsburg und der Bayerische Landessportverband, zwei der Hauptgläubiger, mit einer sehr guten Rückzahlquote aus der Insolvenzmasse rechnen. Sie kommen wohl mit einem hellblauen Auge davon. Die Stadt Augsburg, auch ein Hauptgläubiger, muss hingegen die meisten ihrer zurückgeforderten anteiligen Fördermittel wohl abschreiben. Ärgerlich, aber wenigstens bleibt der Sport-Campus für die Augsburger Sportler als Übungsstätte erhalten, denn der laufende Sportbetrieb läuft weiterhin vollumfänglich weiter.
FCA-Sponsor Siegmund Group kauft den Post-Campus
Das war nur möglich, weil Stemshorn mit der Siegmund Group aus Oberottmarshausen bei Augsburg einen Käufer mit Herz für den Sport fand. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Er soll sich aber im mittleren Millionen-Bereich bewegen.
Die Siegmund Unternehmensgruppe (Bernd Siegmund GmbH und Siegmund Care GmbH) verdient ihr Geld mit der Herstellung von Schweiß- und Spanntischsystemen und Produkten für Gesundheits- und Hygieneschutz. Sie betätigt sich intensiv im Sport-Sponsoring (FC Bayern München, FC Augsburg, Augsburger Panther).
Der Post SV ist jetzt Mieter im Post-Campus
Hauptaugenmerk liegt aber auf den Pro-B-Basketballern der BG Leitershofen (Hessing Kangaroos) und deren Nachwuchsförderung. Es ist geplant, dass die Basketball-Akademie der BG in den Campus integriert werden soll. Hauptmieter werden aber der Post SV und der TSV Haunstetten, die in Zukunft miteinander kooperieren. Die, wie zu hören ist, fairen Mietmodelle ermöglichen dem Post SV eine stabile Zukunftsperspektive. Ab August übernimmt die Siegmund-Gruppe den Betrieb des Fitnessstudios. Die Mitglieder können wie gewohnt weiter trainieren.
Sanierungsexperte Stemshorn zeigt sich zufrieden: „Die einstimmige Annahme des Insolvenzplans durch die Gläubiger ist ein starkes Signal für das Vertrauen in den Verein. Der Post SV ist saniert und nachhaltig für die Zukunft aufgestellt.“
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Robert Götz
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