In einem Haushalt in Deutschland leben im Durchschnitt zwei Personen.
Alina Rudya/Bell Collective
Warum ihr das lesen solltet: Ob im Haus, in der Wohnung oder auf Rädern — ob alleine, als WG oder mit der Familie; in Deutschland gibt es viele Wohnkonzepte. In einer Analyse hat das Statistische Bundesamt erfasst, wie der Durchschnittsmensch in Deutschland lebt. Die Ergebnisse werden einige überraschen — vor allem, wenn ihr aus einer Großstadt kommt.
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So groß ist der durchschnittliche deutsche Haushalt
- Wohnung: Dem Statistischen Bundesamt zufolge, ist die durchschnittliche Unterkunft in Deutschland 94,4 Quadratmeter groß.
- Es bezieht sich dabei auf Daten der Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus 2022.
- Miete: Die Durchschnittsmiete im Land beträgt 7,28 Euro kalt pro Quadratmeter. Bei einer Wohnungsgröße von 94,4 Quadratmeter wären das 687,23 Euro — ohne Strom und Wasser.
- Haushalt: Ein Haushalt in Deutschland hat im Durchschnitt außerdem genau zwei Personen. Dabei ist es nicht wichtig, aus welcher Konstellation der Haushalt besteht – so gibt es beispielsweise WGs, Familien- oder Einzelhaushalte.
- In einem Familienhaushalt wohnen im Durchschnitt 3,4 Personen.
Jeder fünfte Deutsche wohnt alleine
- Alleinlebende: Etwa 17 Millionen Menschen in Deutschland wohnen alleine, zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes. Das sind 20,6 Prozent der deutschen Bevölkerung.
- Die Zahl der Alleinlebenden ist in den vergangenen Jahren um 21,8 Prozent gestiegen.
- Zudem sind 41,6 Prozent aller Haushalte Einpersonenhaushalte.
- Ältere Menschen: Vor allem ältere Menschen wohnen oft alleine. Bei über 65-Jährigen leben 34 Prozent ohne einen Partner oder Familienmitglied, bei über 85-Jährigen sind es sogar 56 Prozent.
- Junge Menschen: Erwachsene zwischen 25 und 34 Jahren wohnen auch häufiger alleine (28 Prozent). Junge Frauen (21,2 Prozent) wohnen eher alleine als Männer (20 Prozent).
Alleinlebende in Deutschland sind häufiger armutsgefährdet und einsam
- Armut bei Alleinlebenden: Das Statistische Bundesamt berichtet, dass Alleinlebende öfter von Armut betroffen sind. Knapp 29 Prozent aller Deutschen, die alleine wohnen, sind arm.
- Das ist mehr als doppelt so viel wie der Anteil an der Gesamtbevölkerung (14,4 Prozent).
Ab wann ist man arm? Eine Person gilt als armutsgefährdet, wenn sie weniger als 60 Prozent des Nettoäquivalenzeinkommen (das pro-Kopf-Einkommen eines Haushalts) verdient. Diese 60-Prozent-Grenze lag 2024 bei 1381 Euro.
- Einsamkeit bei Alleinlebenden: Den Daten zufolge haben sich 25,8 Prozent der alleine lebenden Deutschen schonmal einsam gefühlt.
- Das sind 9,5 Prozent mehr als der Anteil an der Gesamtbevölkerung (16,3 Prozent).
- Jüngere Menschen sind außerdem häufiger von Einsamkeit betroffen (35,6 Prozent) als über 65-Jährige (17,6 Prozent).
- Vergleich mit anderen EU-Staaten: Deutschland den sechst-höchsten Anteil an Alleinlebenden in der EU. Davor liegen nur Litauen (27,0 Prozent), Finnland (25,8 Prozent), Dänemark (24,1 Prozent), Estland (22,3 Prozent) und Schweden (22,2 Prozent).
md
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