Berlin. Wenige Tage nach seinem letzten Auftritt ist Ozzy Osbourne gestorben. Das bestätigte seine Familie am Dienstagabend. Der Sänger wurde 76 Jahre alt.
Ozzy Osbourne, der Sänger der legendären Heavy-Metal-Band Black Sabbath, ist tot. Osbourne starb am Dienstag im Alter von 76 Jahren, wie seine Familie mitteilte. Erst vor zwei Wochen war der an Parkinson erkrankte Sänger bei einem Abschiedskonzert in seiner Heimatstadt Birmingham aufgetreten.
Osbourne sei im Kreise seiner Familie „und umgeben von Liebe“ gestorben, hieß es in der Erklärung. Am 5. Juli war er gemeinsam mit seinen Bandkollegen Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward im Stadion des Fußballklubs Aston Villa in Birmingham aufgetreten.
Osbourne war an Parkinson erkrankt
Es war das erste Mal seit 20 Jahren, dass die legendäre Band in Originalbesetzung auf der Bühne stand. Karten für das Konzert, bei dem auch Metalbands wie Metallica, Guns N‘Roses, Tool und Slayer auftraten, waren im Februar innerhalb von 16 Minuten ausverkauft. Fans, die keine Tickets ergattert hatten, konnten das Abschiedskonzert online als Stream miterleben.
Internationalen Ruhm erlangte Osbourne in den 70er Jahren als energiegeladener Frontmann von Black Sabbath. Die einflussreiche Heavy-Metal-Band wurde 1968 in Birmingham gegründet. Dort war Osbourne am 3. Dezember 1948 in einem Arbeiterviertel zur Welt gekommen.
Black Sabbath brach auseinander
Mit ihrem düsteren, schweren Sound, den harten Gitarrenriffs und den zynischen Texten wurden Black Sabbath zu Pionieren des Genres. Zu ihren bekanntesten Songs zählen „Paranoid“, „Iron Man“ und „War Pigs“.
Osbournes markante, nasale Stimme war neben dem düsteren Gitarrensound von Tony Iommi das prägende Element der Musik. Auf der Bühne agierte der Showman neben dem eher introvertierten Leadgitarristen und dem fast stoischen Bassisten Geezer Butler wie ein Wahnsinniger, hüpfte auf der Bühne herum und klatschte wild in die Hände. Wegen Drogen- und Alkoholproblemen feuerte ihn die Band 1979.
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Mit Hilfe seiner Managerin Sharon Arden, die er später heiratete, startete Osbourne eine Solokarriere. Mit Hits wie „Crazy Train“, „Mr. Crowley“ oder „I Don’t Know“ wurde gleich sein Debütalbum „Blizzard of Ozz“ (1980) ein kommerzieller Erfolg. Insgesamt soll der berüchtigte Rockstar etwa 100 Millionen Platten verkauft haben.
Der britische Sänger Ozzy Osbourne und seine Frau Sharon Osbourne.
© -/Zuma Press/dpa | –
Sein wildes Auftreten, das Spiel mit der Provokation und mit Horror-Elementen begeisterte die Fans, verschreckte aber besonders in den USA konservative und religiöse Gruppen.
Immer wieder sorgte der Musiker für Skandale. Bei einem Konzert biss er einer Fledermaus, die ein Zuschauer auf die Bühne geworden hatte, den Kopf ab, weil er sie für ein Gummitier hielt. Immer wieder wurde ihm vorgeworfen, ein Teufelsanbeter zu sein, doch Osbourne wies das stets zurück, mit schwarzer Magie habe er auch nichts am Hut.
Ozzy Osbourne: Zweite Karriere als Reality-Star
Einem jüngeren Publikum ist er vor allem als exzentrischer Familienvater aus der preisgekrönten Doku-Soap „The Osbournes“ bekannt. 2002 konnte die Welt seine Ehe und das verrückte Leben mit den nicht weniger schillernden Kindern Kelly und Jack hautnah miterleben, als sich die Osbournes Tag und Nacht für MTV filmen ließen. Das half auch seiner musikalischen Karriere.
Von links nach rechts, Gitarrist Randy Rhoads, Schlagzeuger Lee Kerslake, Ozzy Osbourne and Bassist Bob Daisley.
© Redferns | Fin Costello
Auch mit Black Sabbath tat er sich mehrfach wieder zusammen. 2013 schnellte die Band mit der Comeback-Platte „13“ wieder an die Spitze der Charts, bevor sie sich 2016 und 2017 mit ihrer „The End Tour“ von ihren Fans verabschiedeten. Kurz darauf begann Ozzy Osbourne seine eigene Abschiedstour als Solokünstler, die er aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste.
FMG/AFP/dpa