Vertreter der Ukraine und Russlands kommen am Mittwoch in Istanbul zu einer dritten Runde direkter Gespräche zusammen. Dabei soll es nach den Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj um weitere Gefangenenaustausche sowie um die Rückkehr von nach Russland verschleppten ukrainischen Kindern gehen. Fortschritte in Bezug auf eine mögliche Waffenruhe werden indes nicht erwartet. Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dämpfte im Vorfeld die Erwartungen an das Treffen.
Die ukrainische Delegation in Istanbul wird nach Angaben Selenskyjs von Ex-Verteidigungsminister Rustem Umerow angeführt. Die russische Seite äußerte sich zunächst nicht dazu, wer für sie an den Gesprächen teilnimmt. Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur werde die russische Verhandlungsgruppe in Istanbul jedoch „weiterhin aus vier Hauptmitgliedern der Delegation und vier Experten“ bestehen.
Waffenruhe-Verhandlungen: Selenskyj will Putin persönlich treffen
Die Ukraine und Russland hatten bereits im Mai und Juni direkte Gespräche in Istanbul geführt. Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe wurden bei den Treffen jedoch nicht erzielt, einzige konkrete Ergebnisse waren ein Austausche von Kriegsgefangenen und gefallenen Soldaten zwischen beiden Seiten.
Bei den letzten Gesprächen im Juni hatte Russland erneut seine Maximalforderungen unterstrichen. Der Kreml verlangt unter anderem ein Ende der westlichen Militärhilfe für Kiew und den Abzug der ukrainischen Armee aus vier ukrainischen Regionen, die Russland für sich beansprucht. Kiew weist diese Forderungen als inakzeptabel zurück.
Selenskyj bekräftigte in der vergangenen Woche seine Bereitschaft zu einem persönlichen Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin. „Ein Treffen auf Führungsebene ist notwendig, um wirklich einen dauerhaften Frieden zu erreichen“, sagte er. Russland ging bislang nicht auf den Vorschlag ein.