. In der letzten Woche hat die FDP Willich ihr Programm für die Kommunalwahl vorgestellt. Unter dem Motto „Unsere Heimat. Unsere Zukunft“ wollen die Liberalen die Weichen für die Zukunft der Stadt neu stellen. Das beginnt auch innerhalb der Partei, die sich jetzt neu, jung und dynamisch präsentiert – ein Generationenwechsel. „Es ist der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel und der richtige Zeitpunkt, das Ruder an die junge Generation weiterzugeben“, sagt Hans-Joachim Donath, der 40 Jahre lang sowohl im Vorstand und in der Stadtratsfraktion die FDP mitgeprägt hat. „Ich werde 70, Zeit die Verantwortung abzugeben“, sagt er und verweist auf den 27-jährigen Parteivorsitzenden Hannes ,Zühlsdorff und den 20- jährigen Max Brauckmann, der die Pressearbeit für die FDP übernommen hat. Bindeglied der Generationen ist der 61-jährige Ralf Klein.

So wie sich die Partei verjüngt, hat sie auch ihr Programm zur Kommunalwahl zukunftsorientiert aufgestellt. ‚Digital & Bürgernah’, ‚Mobil & Klimafreundlich‘, ‚Wohnen bezahlbar halten‘, ‚Bildung & Jugend stärken‘, ‚Freiheit braucht Sicherheit‘ und ‚Haushalt & Wirtschaft‘ sind die zentralen Stichworte ihres „Fortschrittsprogramm 2025“.

„Wir haben viele Workshops mit Mitgliedern gemacht, um dieses Programm zu erarbeiten“, sagt Max Brauckmann. Ralf Klein ergänzt mit Blick auf das eher schlechte Abschneiden der FPD auf Bundes- und Landesebene: „Wir als Liberale wollen Lösungen auf kommunaler Ebene finden und anbieten, um die Menschen mitzunehmen. Wir müssen eine attraktive Politik bieten, um auch junge Menschen zu begeistern.“

Dies wolle man vor allem mit einem Jugendparlament mit echter Mitsprache an der Gestaltung der Zukunft der Stadt Willich schaffen. „Wir müssen modern denken“, sagt Hannes Zühlsdorff. Modern heißt für die FDP eben auch digital und praxisnah. „Wir haben das Thema Glasfaser erst richtig ins Rollen gebracht“, erinnert sich Ralf Klein. Heute wichtiger denn je, vor allem weil die FDP die Stadt Willich auf Smart City einstellen will. „Die Verwaltung in der Hosentasche, ein 24/7 Online-Zugang zu den städtischen Diensten – und alles vereint in einer Willich App“, bringt es Brauckmann auf den Punkt.

Um Willich aber jung und dynamisch zu halten, braucht es bezahlbaren Wohnraum vor allem auch für junge Menschen, wofür sich die FDP stark machen möchte. „Die Einwohnerzahl ist von 53 000 auf 51 000 gesunken“, sagt Hans-Joachim Donath. Hier gäbe es dringend Handlungsbedarf. Möglichkeiten sieht die FDP in der Förderung von Tiny Houses und Co-Living oder der Schließung von Baulücken statt der Versiegelung von Flächen.

In diesem Zusammenhang sollen unter dem Stichwort „Willich fährt besser“ smarte Ampeln installiert, Busverbindungen verbessert, Radwege barrierefrei und sicherer werden. Apropos Sicherheit: „Wir müssen das Sicherheitsgefühl in Willich wieder stärken“, sagt Hannes Zühlsdorff. Nicht nur, dass der kommunale Ordnungsdienst mehr Präsenz zeigen solle, auch die Polizeiwache in Willich soll wieder dauerhaft besetzt werden.

Was das Thema Haushalt und Wirtschaft betrifft, spricht sich die FDP Willich für eine Gewerbesteuersenkung, gegen eine Steuererhöhung aus und möchte die Verwaltung modernisieren und Bürokratie weiter abbauen.

Vor dem Hintergrund des Generationenwechsels innerhalb der Willicher FDP stellt diese auch keinen Bürgermeisterkandidaten. „Wir befinden uns in einem Veränderungsprozess. Daher ist es aktuell nicht sinnvoll. Für 2030 werden die Karten dann aber neu gemischt“, sagt Hannes Zühlsdorff. Ob es eine Empfehlung für einen Kandidaten oder eine Kandidatin geben würde – dazu wollte sich die FDP nicht äußer, aber man führe Gespräche.