Eine massive Hitzewelle bringt Europa zum Glühen. In Griechenland, Italien und der Türkei herrscht Extremwetter – mit tödlichen Folgen.

Die Höchstwerte der vergangenen Tage lagen bei 46 Grad. Besonders betroffen sind Zentralgriechenland und Sizilien, wo die Temperaturen laut Prognosen auch in den kommenden Tagen regelmäßig über 45 Grad steigen werden. Die aktuellen Höchstwerte liegen damit bis zu 15 Grad über dem klimatologischen Mittel.

Der Mittelwert der Tageshöchsttemperatur für den Juli liegt in Griechenland bei 30 Grad (Periode 1991-2020).

Nachts kühlt es kaum noch unter 25 Grad ab. Mancherorts sinken in Griechenland die Temperaturen nicht einmal mehr auf weniger als 30 Grad.

Das Wetterphänomen „Hitzeglocke“ beschreibt ein Zusammenspiel aus anhaltendem Hochdruckeinfluss und heißen, stagnierenden Luftmassen. Diese Kombination verhindert einen Luftaustausch, wodurch sich die Hitze staut und über Tage hinweg verstärkt. Nach Einschätzung von Meteorologen betrifft diese Hitzeglocke nicht nur Griechenland, Italien und die Türkei, sondern auch Bulgarien, Rumänien, Kroatien und den Süden Ungarns.

So erlitt am vergangenen Dienstagmittag ein etwa 60-jähriger Mann einen Zusammenbruch beim Baden im Meer von Torre dell’Orso, einem Ortsteil der Badeortschaft Melendugno. Badegäste entdeckten seinen reglosen Körper im Wasser und alarmierten die Rettungskräfte.

Kurz zuvor war ein 82-jähriger Urlauber in Torre Inserraglio an einem Herz-Kreislauf-Stillstand gestorben. Auch hier kamen Ersthelfer und medizinisches Personal schnell zum Einsatz – vergeblich. Drei weitere Todesfälle wurden am Montag registriert: Ein 79-jähriger Mann starb am Strand des Urlaubsorts Porto Cesareo, ein 66-jähriger Unternehmer erlitt einen tödlichen Anfall an Bord seines Bootes, eine 19-Jährige aus Moldawien verstarb während ihres Urlaubs.

Video | Italien ringt mit tödlicher Hitzewelle

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Die Behörden warnen in mehreren süditalienischen Regionen vor einer weiteren Zuspitzung der Lage. In Palermo wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. Besonders Sizilien ist laut Prognosen in den kommenden Tagen von Temperaturen bis zu 45 Grad betroffen. Gleichzeitig verschärft die Hitze die Waldbrandgefahr. Für den kommenden Donnerstag haben die italienischen Behörden Alarmstufe Rot ausgerufen. Der Norden Italiens wiederum sieht sich mit heftigen Unwettern konfrontiert – ausgelöst durch den starken Temperaturkontrast zwischen Nord und Süd.

Auch in der Türkei warnt der nationale Wetterdienst vor extremer Hitze. Besonders im Südosten des Landes, etwa in Diyarbakir, sollen die Temperaturen in den kommenden Tagen auf bis zu 45 Grad steigen. In touristischen Regionen wie Antalya und an der Ägäisküste klettert das Thermometer voraussichtlich auf rund 40 Grad. Die Behörden fordern die Bevölkerung eindringlich auf, sich während der heißesten Tageszeit in Innenräumen aufzuhalten.