Stand: 23.07.2025 14:59 Uhr
Seit Mai hat die Polizei in Wilhelmshaven 63 Ermittlungsverfahren eingeleitet, die mit Brandstiftung zusammenhängen. Sie hat für die Aufklärung die Ermittlungsgruppe „Lux“ gegründet.
Die Fahnder gehen gehen von mehreren Täterinnen und Tätern aus. Die Spurenlage sowie die zeitlichen und örtlichen Unterschiede der Brände würden darauf hindeuten, dass nicht eine einzelne Person für die Brände verantwortlich ist, teilten die Ermittler mit. In den vergangenen Monaten brannte es in Wilhelmshaven mehrmals in der Woche, am vergangenen Wochenende sogar fünf Mal. Immer wieder gehen Müllcontainer, Sperrmüll, Autos und Häuser in Flammen auf, vorwiegend in der Abenddämmerung und in der Nacht. Ende Juni starb ein vierjähriger Junge bei einem Brand, sieben weitere Personen wurden verletzt. Jetzt hat die Polizei die Ermittlungsgruppe „Lux“ eingerichtet. Sie soll die Brände analysieren herausfinden, ob Täter und Brände etwas miteinander zu tun haben.
Brand-Ermittler arbeiten verdeckt
Die Ermittler sind dabei nicht immer in Uniform unterwegs, wie die Polizei erklärte. „Verdeckte Maßnahmen gehören ausdrücklich zu unserem Instrumentarium, um Täterinnen und Täter zu identifizieren“, sagte Polizeiinspektionsleiter Jörg Beensen. „Die Ermittlungen laufen auf mehreren Ebenen – und das nicht immer sichtbar.“ Außerdem habe die Polizei ihre Präsenz im Stadtgebiet erhöht und weitere Maßnahmen ausgeweitet. Damit hatten die Ermittler nach eigenen Angaben bereits Erfolg: Inzwischen stehen mehrere Personen, sowohl männliche als auch weibliche, im Fokus der Ermittlungen.
Anwohner machen sich Sorgen
Einige Wilhelmshavenerinnen und Wilhelmshavener haben Angst, dass auch ihre Mülltonnen und Fahrzeuge in Brand gesteckt werden könnten. Die Polizei bittet weiter um Hinweise aus der Bevölkerung und sucht Zeugen. Deswegen hat die Polizei ein Hinweisportal eingerichtet. Außerdem bitten die Ermittler Einwohner darum, brennbares Material wie Holz oder Mülltonnen nicht frei zugänglich zu lagern, Autos in möglichst gut beleuchteten Bereichen abzustellen, Bewegungsmelder zu installieren und Überwachungskameras auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Wer verdächtige Personen beobachtet, soll sie umgehend der Polizei melden.
In dem Haus in Wilhelmshaven brannte am Freitagmorgen erst ein Kinderwagen und dann ein Regenschirm. Verletzt wurde niemand.
Es besteht ein Anfangsverdacht gegen einen Mann aus Wilhelmshaven. Er wurde bereits vernommen, aber nicht festgenommen.
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Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 23.07.2025 | 12:00 Uhr