Geweint hat er nicht. Nein. Das konnte Norbert Tellmann damals nicht. Dafür war er in dem Augenblick einfach zu fassungslos, sagt er und erinnert sich an eine der schlimmsten Minuten seines Lebens. Eine Tante rief aufgelöst im Geschäft in Rheydt an: „Norbert, da ist etwas Schreckliches passiert. Bei Paris ist eine Concorde abgestürzt, und ich glaube, deine Eltern saßen da drin.“ Der heute 71-Jährige war geschockt. Nur weinen konnte er nicht. „Das ist manchmal so, dass Ihnen der Schock die Tränen raubt“, sagt er heute, 25 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen, die seine Familie getroffen haben. Der Rheydter Geschäftsmann und seine vier Geschwister verloren beim Absturz der Concorde am 25. Juli 2000 ihre Eltern. Wie elf weitere Mönchengladbacher hatten Margarete und Werner Tellmann eine Kreuzfahrt in der Karibik geplant. Das Überschallflugzeug Flug AF 4590 sollte sie zunächst von Paris nach New York bringen.